Pferde-DNA

Fleisch-Skandal bei Ikea

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Die "Köttbullar" wurden in Kantinen und als Fertiggerichte verkauft.

Pferdefleisch-Alarm jetzt auch im schwedischen Möbelhaus. In einer tschechischen Ikea-Filiale wurde in den Köttbullar (Fleischbällchen) Pferde-DNA nachgewiesen. Österreichische Ikea-Filialen sind nicht betroffen. „Wir haben sofort alle Lieferungen gecheckt“, so eine Sprecherin. Am Abend nahm Ikea die beliebte Speise dann aus dem Sortiment.

Deutschland wurde indes von einem Skandal um Bio-Eier erschüttert. Hunderte Betriebe verkauften Eier als Bio – in Wahrheit wurden die Tiere unter Horror-Umständen gehalten.

Sondergipfel vor Treffen mit dem EU-Kommissar
Und: Jetzt schaltet sich die EU ein. In Brüssel tagte der Agrarministerrat. Österreichs Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) setzte sich für einen „Reisepass“ für Lebensmittel sein. Im ÖSTERREICH-Interview erläutert er: „Derzeit müssen nur Zutaten eines verarbeiteten Produktes auf der Verpackung stehen. In Zukunft soll dabeistehen, woher die Zutaten kommen.“ In einem ersten Schritt soll das nur bei Fleisch geschehen. Berlakovich: „Wenn auf der Verpackung Rindfleisch steht, muss in Klammer danebenstehen, wo das Tier gemästet und wo es verarbeitet wurde.“

Montag traf sich Berlakovich mit Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Finnland, die alle dafür seien. Auch Luxemburg und Rumänien wollen mitmachen. Bis in den Abend wurde versucht, EU-Verbraucherschutzkommissar Toni Borg zu überzeugen, noch vor dem Sommer eine Verordnung vorzulegen.

ÖSTERREICH: Was wollen Sie auf EU-Ebene erreichen?
Nikolaus Berlakovich:
Wir brauchen eine Kennzeichnung für die Herkunft von verarbeiteten Lebensmitteln, beginnend mit Fleisch. Wir wollen von der EU-Kommission, dass die entsprechende Verordnung noch vor dem Sommer kommt.

ÖSTERREICH: Was würde das beim Pferdefleisch-Skandal bringen?
Berlakovich:
Es ist schon richtig, dass die falsche Etikettierung durch Herkunftskennzeichnung nicht verhindert hätte werden können. Aber sie wird erschwert.

ÖSTERREICH: Brauchen wir künftig auch mehr Kontrollen?
Berlakovich:
Ja, es braucht mehr und auch gezieltere Kontrollen. Dort, wo die Schnittstellen der Verarbeitung sind, muss schwerpunktmäßig kontrolliert werden. Darauf haben die Konsumenten ein Recht.

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