Der deutsche Sportwagenbauer Porsche steht eigenen Angaben zufolge kurz vor Abschluss der Verhandlungen mit dem Investor Katar. "Die Verhandlungen sind auf der Zielgeraden", sagte ein Porsche-Sprecher am Freitag in Stuttgart. "Die Buchprüfung wurde positiv abgeschlossen." Weitere Angaben zum Verhandlungsstand wollte das Unternehmen nicht machen.
Das Emirat Katar hatte Interesse bekundet, bei dem hoch verschuldeten Autobauer einzusteigen. Zur Diskussion stehen eine Beteiligung an der börsennotierten Porsche SE, die die Mehrheit der Stimmrechte an VW hält, und eine Übernahme von Optionen auf VW-Stimmrechte, die Porsche noch in seinem Besitz hat.
Unterdessen wird sich Daimler nicht an Porsche beteiligen. "Wenn wir das wollten, würden wir das kundtun", wurde Vorstandschef Dieter Zetsche von der "Welt am Sonntag" zitiert. In der vergangenen Woche hatte Spekulationen die Runde gemacht, Daimler könnte sich an dem mit neun Mrd. Euro verschuldeten Sportwagenbauer beteiligen.
Porsche sei "doch ganz offensichtlich technisch und inhaltlich sehr eng in die Aktivitäten des VW-Konzerns integriert", sagte Zetsche dem Blatt weiter und fügte hinzu: "Es scheint mir nicht sinnvoll, daran zu denken, diese Integration durch eine andere zu ersetzen." Daimler sieht sich demnach stark genug, die aktuelle Branchenkrise eigenständig zu überleben. "Wir sind ein absolutes Schwergewicht in dieser Branche und können uns gut mit den Größten in dieser Industrie messen", sagte Zetsche. "Eine Steigerung des Absatzes auf 1,5 Millionen Fahrzeugen innerhalb von fünf bis zehn Jahren ist realistisch", sagte Zetsche. Im vergangenen Jahr hatte Daimler mit seiner Pkw-Gruppe (Mercedes-Benz, Smart und Maybach) weltweit 1,27 Millionen Autos abgesetzt.