Porsche machte 3,6 Milliarden Euro Verlust

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Die missglückte Übernahme von VW hat Porsche einen Milliardenverlust eingebracht. Trotz eines Gewinns im Autogeschäft verbuchte die Dachgesellschaft Porsche Automobil Holding SE im Ende Juli beendeten Geschäftsjahr 2008/2009 unter dem Strich einen Fehlbetrag von 3,6 Milliarden Euro, wie die Stuttgarter am Mittwoch mitteilten. Insgesamt fielen Belastungen von mehreren Milliarden Euro an.

Ausschlaggebend für die roten Zahlen war zum einen, dass die Stuttgarter ihre Optionen auf VW-Aktien abgewertet hatten, um diese besser verkaufen zu können. Dies belastete das Ergebnis mit 2,5 Milliarden Euro. Außerdem musste Porsche durch die Erhöhung der Beteiligung an VW auf 50,76 Prozent den Wolfsburger Konzern erstmals voll konsolidieren. Dies führte zu Belastungen von 3,1 Milliarden Euro.

Die Stuttgarter hatten sich bei der geplanten Übernahme von VW massiv überhoben und einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Die Nettoverschuldung lag Ende Juli bei 11,4 Milliarden Euro. Im Vorjahr hatte die Porsche Holding dank der Beteiligung an Europas größtem Autobauer noch einen Rekordgewinn von 6,4 Milliarden Euro verbucht.

Einen konkreten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr legte Porsche nicht vor. Der neue Chef der Porsche Holding und VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn betonte jedoch, dass die Rezession in der Autobranche noch längst nicht überwunden sei. "2010 wird ein sehr schwieriges Autojahr", sagte Winterkorn.

Winterkorn verteidigte die Verschmelzung der beiden Autobauer und sagte eine erfolgreiche Zukunft voraus: "Hier kommen zwei der leistungsstärksten Unternehmen der internationalen Automobilindustrie zusammen." Davon werde der Volkswagen-Konzern mit seinen neun Marken genauso profitieren wie die Sportwagenmarke Porsche. "Die Mitarbeiter beider Unternehmen werden maßgeblich von der Integration profitieren." Entscheidend sei nun, die finanzielle Stabilisierung der Porsche SE weiter voranzutreiben, erklärte der VW-Chef.

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