Porsche-Übernahme durch VW wird festgezurrt

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Die Aufsichtsräte von VW und Porsche wollen die Zusammenführung beider deutscher Autobauer endgültig festzurren. Am Donnerstagabend trat der VW-Aufsichtsrat in Wolfsburg zusammen. Ergebnisse wurden erst am Freitag erwartet, dann ist ein erneutes Treffen des Kontrollgremiums angesetzt. Im Anschluss daran soll auch der Porsche-Aufsichtsrat in Wolfsburg zusammenkommen.

Bei den Sitzungen geht es um Durchführungsverträge zur Bildung eines integrierten Autokonzerns. Nach einem beispiellosen Übernahmekampf hatten sich VW und Porsche im August auf eine Grundlagenvereinbarung geeinigt - die Durchführungsverträgen regeln nun die Einzelheiten.

Porsche soll bis 2011 in mehreren Schritten als zehnte Marke in den VW-Konzern eingegliedert werden. VW will noch in diesem Jahr für rund vier Milliarden Euro mit knapp 50 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Dazu plant VW eine Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2010. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Dezember sollen die Aktionäre zustimmen.

Porsche hatte sich mit der ursprünglich geplanten Übernahme von VW massiv verhoben und einen riesigen Schuldenberg angehäuft. Auch die Porsche Holding plant daher etwa Anfang 2011 eine Kapitalerhöhung. Außerdem wird das österreichische Autohandelsgeschäft von Porsche an VW verkauft.

Neben der geplanten Porsche-Übernahme könnte es bei der Sitzung des VW-Aufsichtsrats auch zu einer Entscheidung über einen Einstieg von VW bei dem insolventen Osnabrücker Zulieferer Karmann kommen. Einzelheiten sind nicht bekannt. VW hatte den Karmann-Gesellschaftern ein Angebot vorgelegt, um Teile des Unternehmens zu kaufen. Der Preis war aber strittig. Bei einer Sondersitzung des VW-Aufsichtsrates in der vorigen Woche war das Thema verschoben worden, weil die Debatte über die Verträge mit Porsche viel Zeit benötigt hatten.

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