Die geplante Fusion zwischen RZB und RI löst einen nicht enden wollenden Kurssturz aus: Die RI verlor in 2 Tagen 1 Mrd. Euro Börsenwert.
Die Raiffeisen-Aktie setzt ihren Sturzflug weiter munter fort: Am Mittwoch verlor Raiffeisen International (RI) an der Wiener Börse erneut um 4,75 %, nachdem die Aktie bereits am Vortag um 12 % abgesackt war.
Auslöser der Kurs-Talfahrt ist die Unsicherheit an den Märkten nach der angekündigten Fusion der RI mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB). Die RI ist die Holding für die Osteuropa-Aktivitäten der RZB. Derzeit sei noch nicht klar, was der Hauptgrund für die Fusion ist, was genau von der RZB in die neue RI transferiert werden soll und wie die Tauschverhältnisse aussehen, fasste UniCredit-Analyst Gyorgy Olah die Bedenken der Marktteilnehmer zusammen. Die UniCredit-Analysten bestätigten ihre Empfehlung "sell“ für die RI-Aktie.
Der Kurs der RI-Aktie sackte am Mittwoch auf 33,30 Euro ab, der niedrigste Wert seit September 2009. Am Montag lag der Schlusskurs noch bei 39,75 Euro. Im Wochenverlauf hat die Raiffeisen-Aktie damit 16 % an Wert verloren – rund 1 Mrd. Euro. Am Montag war die RI noch mehr als 6 Mrd. Euro wert gewesen, gestern waren es nur noch 5,1 Mrd. Euro.
Ungewöhnlich hoch war das gehandelte Volumen bei RI-Aktien. 1,833 Mio. Aktien wechselten alleine gestern den Besitzer, das Dreifache des üblichen Tagesvolumens. An den Märkten wird vermutet, dass die RZB frisches Kapital brauchen könnte und daher mit der RI fusioniert, auch wenn das RZB-Chef Walter Rothensteiner zurückweist.
Und: Die RZB hat gegenüber der RI Verbindlichkeiten von 12 Mrd. Euro, die im Fall einer Fusion in den Büchern saldiert werden können. Gestern befasste sich der Aufsichtsrat mit dem Zusammenschluss. Fest steht indes die personelle Aufstellung der "neuen“ Raiffeisen: RI-Chef Stepič soll die Bank leiten. RZB-General Rothensteiner übernimmt die Agenden des Raiffeisen-Sektors und gilt als designierter Nachfolger von Generalanwalt Christian Konrad.