Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit des Eurokrisenlandes Zypern angehoben. Die Bonität werde jetzt mit der Note "CCC+" bewertet, nachdem zuvor ein teilweiser Zahlungsausfall (SD) festgestellt worden war, teilte S&P mit. Die Entscheidung kam grundsätzlich nicht überraschend. S&P hatte die Bonität des Euro-Krisenlandes Zypern übergangsweise abgestuft.
Wegen eines Tauschs zypriotischer Staatsanleihen, der Bestandteil des Rettungspakets über insgesamt 10 Milliarden Euro ist, war vorübergehend ein teilweiser Zahlungsausfall festgestellt worden. Die Note "CCC+" beschreibt eine hochspekulative Anlage.
Allerdings liegt die aktuelle Note von Zypern eine Note höher als vor der vorübergehenden Herabstufung (damals: "CCC"). S&P begründete dies mit der Auszahlung der ersten Hilfstranche von einer Milliarde Euro durch die internationalen Geber. Der Ausblick für das neue Rating ist laut S&P "stabil". Es ist ist also zunächst keine Änderung in Sicht.
Die wirtschaftlichen Aussichten für Zypern bleiben laut S&P aber schwierig. Entscheidend sei, dass Zypern eine Reorientierung der wirtschaftlichen Basis gelinge. Dazu zähle auch die Erschließung von Erdgasfeldern. Die Schrumpfung des Banken- und Staatssektors dürfte laut S&P zu deutlichen Arbeitsplatzverlusten führen. Dies gelte auch für den Immobiliensektor und den Tourismus.