Die US-Ratingagenturen Standard & Poor's (S&P) und Fitch geben sich unter dem Strich etwas zuversichtlicher für die Kreditwürdigkeit von Staaten aus dem Euroraum. Die Bewertung des Krisenlands Zypern wurde von S&P am Freitag um eine Stufe auf "B" erhöht, Fitch hob den Ausblick für das Rating ("B-") auf positiv an. Das Land bleibt aber im Ramschbereich.
Bei beiden Agenturen liegt die Kreditnote klar im sogenannten Ramschbereich, der spekulative Anlagen kennzeichnen soll. Die positiven Ausblicke lassen aber Aufstufungen erwarten - vorausgesetzt, das Land erfüllt weiterhin die Auflagen der internationalen Geldgeber.
Die unter Reformdruck stehenden Schwergewichte Frankreich und Italien kommen bei den Bonitätsprüfern ebenfalls etwas besser weg. Fitch hob den Ausblick für Italien von negativ auf stabil an. Begründet wird der Schritt unter anderem mit der etwas besseren Wirtschaftslage, deutlich geringeren Refinanzierungskosten an den Finanzmärkten und der Aussicht auf Wirtschaftsreformen der neuen Regierung. Die Bewertung des Landes liegt mit "BBB+" aber nach wie vor nur drei Stufen über "Ramsch".
Für Frankreich zeigte sich S&P etwas zuversichtlicher, obwohl sich am Rating ("AA") und dem stabilen Ausblick nichts änderte. Die Regierung habe Maßnahmen zur Reduzierung der Arbeitskosten und Unternehmensbesteuerung ergriffen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu verbessern, schreibt S&P. Zudem deuteten staatliche Ausgabenkürzungen darauf hin, dass die zweitgrößte Euro-Volkswirtschaft ihr Haushaltsdefizit schrittweise reduzieren werde. Die Staatsverschuldung bleibe aber hoch und werde bis 2017 noch wachsen.