Das deutsche Kartellamt treibt die Ermittlungen weiter voran.
Das deutsche Bundeskartellamt lässt im Kartellverfahren gegen Schienenhersteller, darunter auch die österreichische voestalpine, nicht locker und zieht Razzien durch. Beamte des Kartellamts hätten erneut ein Werk in Hessen durchsucht, sagte ein Sprecher der Bonner Behörde. "Wir können bestätigen, dass am 12. Juli eine Hausdurchsuchung bei der voestalpine BWG in Butzbach durch das Bundeskartellamt stattgefunden hat", sagte Unternehmenssprecher Gerhard Kürner heute, Dienstag, auf APA-Anfrage.
Darüber hinaus sehe der Konzern keine Veränderung zu den bereits veröffentlichten Informationen und werden aufgrund des laufenden Verfahrens keine weiteren Kommentare abgeben.
Kronzeuge
Der oberösterreichische Stahlkonzern hatte sich dem Kartellamt in dem Verfahren als Kronzeuge angedient und hofft so, um eine Geldbuße herumzukommen. Der voestalpine und anderen Stahlunternehmen wird vorgeworfen, zwischen 1998 und 2008 unerlaubt Aufträge verteilt und Preise abgesprochen zu haben.
Das deutsche Bundeskartellamt hatte im Mai bei Razzien den Vertrieb von Bahnschienen in Deutschland unter die Lupe genommen. Neben der voestalpine-Tochter in Duisburg wurden die Kartellwächter auch bei der ThyssenKrupp-Tochter GfT Gleistechnik GmbH vorstellig. Auch die Bochumer Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass durch die mutmaßlichen Absprachen Schäden in Millionenhöhe entstanden sind.