Die Finanzkrise belastet die Topmarken. Nur drei heimische Firmen legen zu.
Österreichs Top-Marken haben aufgrund der Wirtschaftskrise und des starken Engagements vieler österreichischer Unternehmen in Osteuropa unter dem Strich deutlich an Wert eingebüßt. Nur drei heimische Marken - Spar (plus 2,8 Prozent), Raiffeisen (plus 0,6 Prozent) und Novomatic (plus 0,1 Prozent) - konnten leicht zugelegen. Alle anderen Top-Ten-Markenunternehmen mussten erstmals Rückgänge im Markenwert hinnehmen. Das geht aus der "Österreichischen Marken Wert Studie eurobrand Austria 2010" hervor, die am Mittwoch präsentiert wurde.
Top Ten
Die Top-Ten-Markenunternehmen in Österreich sind
unverändert Red Bull, Swarovski Gruppe, Raiffeisen, Telekom Austria, Casinos
Austria, Spar, Novomatic, Erste Bank, ÖBB und Vienna Insurance Group. Ihr
Wert liegt derzeit bei insgesamt 31,7 Mrd. Euro und ist damit gegenüber dem
Vorjahr (34,2 Mrd. Euro) um 7,5 Prozent gesunken. Aus der Gesamtheit aller
215 im Rahmen der eurobrand Austria 2010 untersuchten österreichischen
Markenunternehmen haben zehn Unternehmensgruppen einen Wert von über 1 Mrd.
Euro erreicht.
Red Bull
Red Bull ist trotz eines Markenwertverlusts von 6
Prozent auf 11,9 (12,74) Mrd. Euro auch heuer Österreichs wertvollste Marke,
gefolgt von Swarovski mit einem Markenwert von 3,39 (4,01) Mrd. Euro. Der
Umsatzrückgang von Red Bull habe auch in einer Abschwächung des Markenwertes
Ausdruck gefunden, hieß es.
Raiffeisen
Raiffeisen hat im heurigen Ranking die Telekom
Austria überholt und findet sich nun unter den Top Drei. Der Markenwert der
Bankengruppe unter dem Giebelkreuz stieg von 3,04 auf 3,1 Mrd. Euro. Während
Raiffeisen am heimischen Markt weiterhin reüssieren konnte, mussten auf den
internationalen Märkten Einbußen hingenommen werden.
Telekom Austria
Der Markenwert der Telekom Austria ging leicht
von 3,43 auf 3,03 Mrd. Euro zurück, das Telekom-Unternehmen rangiert nun auf
Platz vier.
Erste Bank
Die Erste Bank Gruppe verzeichnete aufgrund des
schwierigen Osteuropageschäftes einen Rückgang im Markenwert von 2,06 auf
1,92 Mrd. Euro und rangiert 2010 auf Platz acht.
Vienna Insurance Group
Wertvollste heimische
Versicherungsmarke ist nach wie vor die Vienna Insurance Group, die ihre
Position unter den Top Ten trotz eines geringfügigen Markenwertrückgangs von
1,07 auf 1,03 Mrd. Euro behauptet hat.
Auf den internationalen Märkten werde sich das Umsatzwachstum der vergangenen Jahre künftig nicht fortsetzen lassen. Hauptgründe dafür seien der verstärkte Mitbewerb und der zunehmende Griff zu günstigeren "Ersatzprodukten", sagte Gerhard Hrebicek, Sachverständiger für Markenbewertung und Herausgeber der eurobrand 2010.
Während Handel, Versorgunger und Pharma Branchen mit geringen Zuwächsen sind, bekommen die Sektoren Auto, Luxus und IT die veränderten Rahmenbedingungen am stärksten zu spüren. Die Krise habe zudem nachhaltige Veränderungen auf Konsumentenseite gebracht: Die Regionalität von Marken sowie Regionalmarken werden laut Hrebicek künftig an Bedeutung gewinnen.