2016 sollen die ersten Lkw für einen australischen Großauftrag ausgeliefert werden.
Rheinmetall MAN Military Vehicles Österreich (RMMV) baut heuer 200 Mitarbeiter ab, 170 haben bereits das Unternehmen verlassen, berichtet das "WirtschaftsBlatt" (Mittwoch-Ausgabe). Anfang des Jahres arbeiteten noch 732 Mitarbeiter im Produktionsbetrieb in Wien-Liesing. Über das weitere Vorgehen würden die Geschäftsleitung und der Betriebsrat in den nächsten Monaten entscheiden.
Momentan gebe es jedenfalls keine Pläne für einen weiteren Personalabbau, hieß es vom Betriebsrat zur Zeitung. Im Juli konnte RMMV einen Großauftrag für das australische Militär mit einem Auftragsvolumen von 1,1 Milliarden ergattern. Im Moment wird in Liesing aber noch entwickelt, erst 2016 sollen die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Zuvor hatten die Wiener bereits einen 7.000 Lkw umfassenden Auftrag der britischen Armee an Land gezogen.
Am internationalen Markt für geschützte Lkw gab es zuletzt durch das Ende des Irak-Krieges und das Auslaufen des ISAF-Einsatzes in Afghanistan Überkapazitäten. Die Preisspanne reicht bei MAN-Militär-Lkw von gut 60.000 Euro für einen 4*4-"Standard"-TGM (den auch das Bundesheer einsetzt) bis hin zu einem 800.000 Euro teuren gepanzerten 8*8-Lkw der SX-Baureihe mit Sonderaufbauten. Preistreiber sind der teure Panzerstahl und die aufwendige Fertigung, damit die Lastwagen auch im schwierigen Gelände mit Kettenfahrzeugen Schritt halten können.