Mehrere Gründe

Rindfleisch wird um 30 Prozent teurer

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Die Rindfleischpreise steigen heuer deutlich. Rückgang bei der Rinderproduktion und der steigende Export von Ländern wie Polen oder Spanien nach Nordafrika treiben Preise in Österreich in die Höhe. 

Heute gibt es in der Steiermark noch 9.277 Rinderbauern. Seit 2020 hörten fast 800 von ihnen auf und 12.000 Rinder weniger. Werner Habermann, Geschäftsführer von der ARGE Rind Österreich: "Der Produktionsrückgang in Österreich und der Steiermark ist darauf zurückzuführen, dass wir relativ kleine Strukturen haben und die Wirtschaftlichkeit in der Produktion in den vergangenen fünf Jahren sehr schlecht war, das ist der Hauptgrund."

Kilopreis stieg um 2 Euro

Die Produktionspreise in Europa sind sehr teuer, wodurch die Preise und Einkommen von Rinderbauern stark unter Druck kommen. Laut Werner Habermann ist das wirtschaftliche Umfeld sehr fordernd geworden. Die Ausgaben für Betriebe stiegen in den letzten Jahren rasant an.

Der Exportmarkt erschwert auch das Leben der Rinderbauern sehr. Im vergangenen halben Jahr stiegen die Preise in den wichtigen Exportländern Italien und Deutschland, was auch die Konsumenten spüren. Seit 2020 wurde Rindfleisch um 2 Euro teurer.

Höheres Qualitätsbewusstsein

Laut Josef Mosshammer, Landesinnungsmeister der Fleischer in der Wirtschaftskammer Steiermark, gibt es keinen Trend weg vom Rind, hin zum Schwein, sondern eine andere Entwicklung: "Die Verschiebung, die wir die längste Zeit haben, ist ein höheres Qualitätsbewusstsein und dass die Konsumenten sagen, sie essen weniger Fleisch, diese Verschiebung haben wir tatsächlich schon."

Habermann prognostiziert, dass die Preise weiter hoch bleiben, aber nicht mehr rasant steigen. „Sofern hier nicht irgendwelche Krisen auf uns einwirken, wie jetzt etwa der Maul- und Klauenseuche-Ausbruch in Ungarn oder Mercosur. Das Mercosur-Freihandelsabkommen könnte natürlich noch einen wesentlichen Einfluss auf die Preise mittelfristig haben“, sagte Habermann. Durch das bevorstehende Freihandelsabkommen würden billige Rindfleischimporte aus Südamerika weiter den wirtschaftlichen Druck auf die heimischen Rindfleischproduzenten erhöhen, so Habermann.

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