Plötze zurückgerufen

Rückruf-Aktion: Nervengift in Trockenfisch

Teilen

Botulismus-Erreger Neurotoxin Typ E in Rotauge nachgewiesen.

In einem auch in Österreich verkauften Trockenfisch-Produkt ist ein starkes Nervengift nachgewiesen worden. Die deutsche Firma Monolith Süd rief die Ware "Plötze, getrocknet und gesalzen, ausgenommen" zurück, informierte die AGES am Freitag. Im hierzulande als Rotauge bekannten Fisch wurde das vom Bakterium Clostridium botulinum produzierte Neurotoxin Typ festgestellt.

Starkes Nervengift

Dieses Nervengift gehört zu den stärksten bekannten Giften, teilte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in einer Aussendung mit. Es schädigt das Nervengewebe und verursacht Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung. In der Folge können Sehstörungen (Doppeltsehen), Schluckstörungen sowie eine schnell fortschreitende schlaffe Lähmung, die auch die Atemmuskulatur betrifft, auftreten.

Personen, bei denen diese Symptome auftreten, sollten sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Vor dem Verzehr der betroffenen Plötze wird ausdrücklich gewarnt. Betroffen sind alle Chargen mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 06.11.2016, 20.11.2016, 04.12.2016, 18.12.2016, 01.01.2017, 08.01.2017, 22.02.2017 und 29.01.2017.

Umweltkeim

Clostridium botulinum ist ein Umweltkeim, der in Erdreich, Meeres- und Flussböden, Staub, Wasser und im Verdauungstrakt von Mensch und Tier vorkommen kann, informiert die AGES auf ihrer Internetseite. Die durch das Bakterium verursachte Vergiftung wird Botulismus genannt. Botulismus-Erkrankungen sind laut AGES sehr selten. Seit dem Jahr 2000 wurden in Österreich 20 Fälle gemeldet.
 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.