Der russische Einzelhändler Lenta strebt mit kräftigen Gewinnzuwächsen im Rücken an den Londoner Aktienmarkt. Im Zuge dessen würden sich auch der US-Finanzinvestor TPG, die russische Bank VTB und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung von Anteilen trennen, teilte der landesweit fünftgrößte Lebensmittelhändler mit. Ein Volumen des Börsengangs nannte er nicht.
Insider hatten zuletzt davon gesprochen, dass Lenta rund ein Fünftel der Anteile an die Börse bringen und dabei mindestens eine Milliarde Dollar (740 Mio. Euro) einnehmen wolle. Der Konzern konkurriert dabei um das Interesse der Investoren mit der deutschen Metro, die ihr russisches Großmarktgeschäft ebenfalls an die Londoner Börse bringen will.
Die wachsende Mittelschicht in Russland macht Konsumwerte für Investoren immer interessanter. Das will auch die Metro nutzen und im Sommer bis zu einem Viertel der Anteile ihres russischen Großhandelsgeschäft am Aktienmarkt verkaufen.
Bei Lenta liefen die Geschäfte trotz der Konjunkturflaute in Russland zuletzt rund. Der Nettogewinn stieg im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf umgerechnet 150 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 31 Prozent auf rund 3 Mrd. Euro zu. Der Börsengang könnte auch eine seltene Erfolgsgeschichte für einen US-Finanzinvestor in Russland sein, da TPG seinen Einstieg im Jahr 2009 nun teilweise versilbern könnte.