Boss O'Leary zeigt Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Lufthansa.
Europas größte Billigfluglinie Ryanair will ihre Preise deutlich senken. "Wir wollen von im Schnitt 45 Euro pro Flug auf 25 Euro kommen", sagte Airline-Chef Michael O'Leary der "Welt am Sonntag". Dank neuer Flugzeuge werde sich der Treibstoffverbrauch pro Sitz verringern, zudem verwies O'Leary auf den niedrigen Ölpreis. "Wir planen, diese Kostenersparnis an unsere Kunden weiterzugeben." Und der umstrittene O'Leary geht sogar noch weiter: "Letztendlich will ich auf Null gehen, ich weiß aber noch nicht, wie das gehen soll."
Ausbau
Die irische Fluggesellschaft hatte kürzlich angekündigt, ihr Geschäft Deutschland deutlich auszubauen, und peilt einen Sprung von 5 auf 20 Prozent Marktanteil an. Dazu will Ryanair auch an größeren deutschen Flughäfen Verbindungen anbieten. "Vor zwei oder drei Jahren hat keiner der großen deutschen Airports mit uns gesprochen. Jetzt merken sie, dass sie mit uns arbeiten müssen", betonte der Ryanair-Chef.
Zugleich zeigte er Interesse an einer Zusammenarbeit mit großen Fluglinien wie Lufthansa für Langstrecken-Verbindungen. "Wir sprechen derzeit mit einer Reihe von Airlines." Die Verantwortung für verlorenes Gepäck und verpasste Anschlussflüge müsse bei solch einer Kooperation aber bei der Partnergesellschaft liegen.
Drei neue Verbindungen in Bratislava
Auch in dem Wien nahen Flughafen im slowakischen Bratislava soll es im kommenden Jahr drei neue Verbindungen geben. Berlin und Brüssel-Zaventem würden täglich angeflogen, Manchester drei Mal pro Woche. In Bratislava will die Airline nächstes Jahr mit 18 Destinationen und 78 wöchentlichen Flügen rund 1,2 Millionen Passagiere befördern.
Ryanair erhält in den kommenden acht Jahren jeweils 40 bis 50 neue Flugzeuge. O'Leary rechnet damit, dass das Unternehmen deshalb pro Jahr zusätzlich 300 bis 400 Piloten benötigt.