s-Immo: Erster Verlust in der Firmengeschichte

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Die Sparkassen Immobilien AG (s-Immo) hat 2009 einen Jahresverlust von 78,9 Mio. Euro (+5,7 Mio. Euro) verbucht, weil osteuropäische Immobilien um 97,2 Mio. Euro abgewertet werden mussten. Dies sei der erste Verlust in seiner 22-jährigen Firmengeschichte.

"2009 war das schlechteste Immobilienjahr seit Menschengedenken", meint Finanzvorstand Ernst Vejdovszky. Die s-Immo hat in den vergangenen Jahren aber gut 500 Mio. Euro für Entwicklungsprojekte ausgegeben, "die kommen jetzt ins Verdienen", kündigte Vorstand Holger Schmidtmayr an. Die Abwertungen sind nach Einschätzung des Managements mittlerweile zum Stillstand gekommen.

Für 2010 rechnet s-Immo mit einem operativen Cash-Flow von 75-85 Mio. Euro (2009: 49,4 Mio. Euro), 2011 sieht man den Cash-Flow bei mehr als 100 Mio. Euro. Ein Teil dieser Projekte sind soeben eröffnete Einkaufszentren in Rumänien und Bulgarien, die vollständig vermietet sind. Angesichts der zu erwartenden Normalisierung (dem Sinken) bei der Rendite verspreche allein das Projekt in Bukarest ("Sun Plaza") über fünf Jahre einen Gewinn über 100 Mio. Euro, so Vejdovszky.

Obwohl Rumänien im vergangenen Jahr Hilfe vom IWF beanspruchen musste, sei das Land viel weniger verschuldet als andere EU-Staaten, wurde argumentiert. Wie ganz Osteuropa werde es auch nach der Krise schneller wachsen als Westeuropa.

Vor allem wegen eines großen Verkaufs in Prag stiegen die Erlöse im vergangenen Jahr auf 153,6 (125,7) Mio. Euro, zum Ergebnis trugen die Desinvestitionen aber nur 1,9 Mio. Euro bei. Die Mieterlöse legten 2009 um etwa 2 % auf 87,6 Mio. Euro zu. Der Vermietungsgrad beläuft sich trotz Wirtschaftskrise aktuell auf 90,3 %. Die s-Immo ist zu 44 % in Ost/Südosteuropa engagiert. Ihr Immobilienvermögen beläuft sich auf rund 1,9 Mrd. Euro.

Bei der Hauptversammlung am 21. Mai will sich die Gesellschaft die Genehmigung holen, ausstehende Genussscheine in s-Immo-Aktien umzuwandeln. Die s-Immo will damit Verständnis und Transparenz für die Gesellschaft unter angelsächsischen Investoren erhöhen, erläuterte Schmidtmayr den Sinn der Transaktion: "Dort kann man das Wort nicht einmal buchstabieren und das erhöht nicht gerade das Vertrauen".

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