Bestätigt

Schlecker-Gespräche mit Interessenten

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Anwalt Ferdinand Lughofer: "Österreich kann auch alleine agieren."

Bei der deutschen Drogeriekette Schlecker muss bis Freitag ein rettender Käufer präsentiert werden, andernfalls wird der Betrieb eingestellt, tausende Mitarbeiter würden ihren Job verlieren. Davon betroffen wäre auch die Österreich-Tochter mit ihren 930 Filialen, in der rund 3.000 Menschen beschäftigt sind. Doch für sie gibt es ebenfalls Gespräche mit Investoren, sagte Klaus Ferdinand Lughofer, Anwalt von Schlecker Österreich. Details verriet er nicht. In Deutschland ruhen die Hoffnungen unterdessen auf dem Investor Nicolas Berggruen, der nach der Übernahme von Karstadt auch für die Schlecker-Mitarbeiter zum Retter werden könnte.

Selbst wenn die Rettung in Deutschland nicht gelinge, könne Österreich alleine agieren, versuchte Firmenanwalt Lughofer zu beruhigen. Branchenexperten und Wirtschaftsprüfer sind allerdings anderer Meinung und verweisen auf die enge Verflechtung zwischen Österreich und Deutschland - vor allem beim Einkauf. "Um den Einkauf mache ich mir am wenigsten Sorgen", meinte hingegen Lughofer. Aus seiner Sicht sind IT und Lagerverwaltung, die über die Konzernmutter in Deutschland laufen, eher das Problem.

Hohe Forderungen
Schlecker-Österreich hat hohe Forderungen gegenüber der Konzernmutter, die aufgrund der Insolvenz eingefroren sind. Im Jahr 2010 beliefen sich diese Forderungen auf 169 Mio. Euro, in etwa so hoch war damals auch das Eigenkapital.

Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte vergangene Woche eine Galgenfrist bis diesen Freitag gesetzt und betont, dass bis dahin "belastbare Angebote" vorliegen müssten.

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