Der zur österreichischen Spar-Gruppe gehörende Einkaufszentren-Betreiber SES European Shopping Centers wird in den Bau eines neuen Shopping-Centers in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana (Laibach) 100 Mio. Euro investieren. Der Baubeginn ist für Anfang 2011 geplant, die Eröffnung soll im September 2012 erfolgen.
Das Shopping-Center im nordwestlichen Stadteil Siska umfasst 38.000 Quadratmeter Fläche haben, wovon auf 6.000 Quadratmetern öffentliche Inhalte wie eine Bibliothek und ein Kindergarten geplant sind.
In dem neuen Einkaufszentrum, das in einem der am dichtesten besiedelten Stadtteile und unmittelbarer Nähe der Stadtautobahn H3 entstehen soll, wird es 90 Geschäfte geben. Insgesamt sollen 700 Arbeitsplätze geschaffen werden. Laut dem SES-Chef hat man schon Mieter für rund 50 % der Verkaufsfläche - darunter die Spar-Töchter Interspar und Hervis.
Trotz der aktuellen Konsumflaute in Südosteuropa glaubt Wild, dass das Timing richtig sei. "Klar, es ist eine antizyklische Investition. Die Bauindustrie hat größtes Interesse an Aufträgen, wir setzen damit einen wichtigen Impuls. Außerdem gibt es in Laibach keinen besseren EKZ-Standort. Nach diesem Projekt wird es in Laibach nicht mehr viele neue geben - und in zwei Jahren ist der slowenische Markt für internationale Retailer sicher wieder hochinteressant", sagte Wild gegenüber dem "WirtschaftsBlatt". Aufgrund bürokratischer Verwicklungen musste die SES acht Jahre auf die Fertigstellung des Flächenwidmungsplans warten.
Dem Laibacher Bürgermeister Zoran Jankovic zufolge wird die slowenische Hauptstadt gemessen an der Verkaufsfläche pro Einwohner 2012 zur europäischen Spitze gehören. Neben dem Spar-Projekt sollen in den nächsten Jahren in Ljubljana noch weitere große Einkaufszentren gebaut werden. Dazu gehören ein rund 60.000 Quadratmeter großes Center im Rahmen des neuen Bahn- und Busterminals sowie ein 80.000 Quadratmeter großer Einkaufskomplex neben dem neuen Stadion, das von dem Grazer Immobilienentwickler Supernova Holding gebaut werden soll.
Jankovic hatte vor Jahren, als er noch Chef des slowenischen Konkurrenten Mercator war, mit allen Mitteln zu verhindern versucht, dass Spar die benötigten Papiere für den Bau bekommt. Als Bürgermeister hat er nun den Bau vollständig unterstützt. Das neue SES-Spar-EKZ wird nur knapp einen Kilometer entfernt von Mercators größtem Shopping-Center (27.700 Quadratmeter Fläche) entstehen.
SES Spar ist in fünf Ländern mit 23 EKZ präsent, in Österreich und Slowenien sieht man sich als Marktführer. In Slowenien hat SES bereits vier Shopping-Center, zwei in Ljubljana und je eines in Maribor (Marburg) bzw. in Celje (Cilli).