Siemens streicht 4.200 Stellen in seiner IT-Sparte

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Der deutsche Technologiekonzern Siemens entlässt seine IT-Sparte SIS mit einem kräftigen Jobabbau in die Selbstständigkeit. Die Streichung von 4.200 Arbeitsplätzen soll die Sparte mit einem Jahresumsatz von zuletzt 4,7 Mrd. Euro auf den endgültigen Abschied vorbereiten, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die Belegschaft in Österreich soll am 8. April Klarheit über ihre Zukunft erhalten.

Bereits ab kommenden Herbst soll SIS komplett auf eigenen Beinen stehen und unabhängig vom Mutterkonzern agieren. Die Kosten für den Abbau, den Siemens "sozialverträglich" über die Bühne bringen will, werden Kreisen zufolge auf einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag veranschlagt. Weltweit beschäftigt SIS noch rund 35.000 Menschen. Bis 2012 steckt der Konzern noch gut 500 Mio. Euro in sein IT-Geschäft, um es stärker auf den einträglichen Betrieb von Rechenzentren und die Software-Integration auszurichten.

Der Konzern geht beim Stellenabbau zügig vor: Bei der für kommenden Juli geplanten Ausgliederung der SIS sollen nur noch rund 7.500 Beschäftigte zur neuen Gesellschaft wechseln, bestätigte Personalchef Siegfried Russwurm Angaben der Arbeitnehmervertreter. Der Rest verbleibe bei Siemens, das die Mitarbeiter dann mit Abfindungsangeboten und Ruhestandsregelungen loswerden will.

Mit seiner IT-Sparte hatte Siemens in den vergangenen Jahren einen Zickzack-Kurs gefahren. Zwischen 1995 und Ende 2006 war das Geschäft in drei Tochterfirmen aufgegliedert. 2007 sortierte der damalige Vorstandschef Klaus Kleinfeld die IT-Dienstleistungen zu einem einzigen Segment gebündelt wieder in die Siemens AG ein, da er sich mehr Synergien mit anderen Konzerngeschäftsfeldern versprochen hatte. Die Erwartungen erfüllten sich aus Sicht des jetzigen Managements nicht: Der Gewinn ging drei Jahre in Folge auf zuletzt 90 Mio. Euro zurück.

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