Skyeurope: Mitarbeiter leisten Beitrag zur Rettung

Teilen

Die Mitarbeiter der finanziell angeschlagenen Fluglinie SkyEurope haben mit ihrer Zustimmung zur Stundung der Juli-Löhne ihre Firma vorerst gerettet. Wie slowakische und tschechische Medien berichteten, sei die Belegschaft damit einverstanden, sich einen Teil ihres Einkommens am Dienstag (18.8.) und den Rest in zwei Wochen auszahlen zu lassen. Der Sprecher von SkyEurope in der Slowakei, Tomas Kika, wollte sich dazu nicht äußern.

Die Führung von SkyEurope hatte ihre Mitarbeiter in einem Rund-Mail ersucht, vorläufig auf die Auszahlung ihrer Juli-Gehälter zu verzichten. Sollte die Mehrheit der Belegschaft diesen Vorschlag ablehnen, müsste das Unternehmen seinen Betrieb einstellen, argumentierte die Geschäftsführung der Firma.

Die Billigairline kämpft sei längerem mit Finanzproblemen. Die operative Tochter in der Slowakei steht seit einigen Wochen unter Gläubigerschutz. Für den Fall, dass das Entschuldungs- bzw. Sanierungsverfahren positiv abgeschlossen werden, hat einer der Miteigentümer, die in den Niederlanden ansässige Investmentfirma Focus Equity, bis zu 16,5 Mio. Euro in Aussicht gestellt.

Flüge umgeleitet

Derzeit werden Flüge der Billig-Airline SkyEurope, die ursprünglich vom Wiener Flughafen aus Urlauber an ihre Destinationen bringen sollen, über Bratislava abgewickelt. Allerdings müsse man mit einer Verlängerung der gesamten Reisezeit um eine bis eineinhalb Stunden rechnen.

Die Verzögerung komme durch den Transfer von Wien nach Bratislava und den doppelten Check-in zustande, erklärte der Sprecher. Der Ablauf ist derzeit wie folgt: Die Passagiere checken am Wiener Flughafen ein, bekommen die Bordkarten und werden dann den Flügen entsprechend auf die Busse nach Bratislava verteilt. Am Flughafen in Bratislava muss dann noch das Gepäck eingecheckt werden. Im Moment habe man acht Busse im Einsatz, so Schranz.

Gespräch mit Wien gesucht

Es handle sich um eine "Notlösung mit gewissen Unannehmlichkeiten", aber Priorität sei es, die Leute an ihrer Reiseziele zu bringen. Parallel dazu versuche man natürlich, "wieder auf eine Gesprächsbasis mit dem Flughafen Wien zu kommen". Es habe ein "substanzielles Bemühen von unserer Seite" gegeben, die Forderungen des Flughafens zu erfüllen. Das habe man zwar nicht zur Gänze bis zur gesetzten Deadline geschafft, "aber ein sehr großer Teil ist aus unserer Sicht erfüllt worden", sagte der Sprecher. Es sei außerdem im Interesse des Standortes Wien, SkyEurope vor Ort zu haben.

Der Gläubigerschutz, unter dem SkyEurope seit 22. Juni steht, bezieht sich nicht auf den aktuellen Disput mit dem Flughafen Wien. Die alten Forderungen des Flughafens werden im Rahmen des Restrukturierungsverfahrens für SkyEurope abgehandelt. Der Flughafen besteht allerdings sehr wohl auf der Begleichung der Forderungen, die seither entstanden sind. Diese Verbindlichkeiten zu begleichen sei "keine wirklich große Herausforderung", so der Airline-Sprecher, aber "dazu muss man wieder an den Verhandlungstisch kommen".

Den Schaden, der durch den Streit mit dem Flughafen Wien entstanden sei, habe man bisher in Grenzen gehalten. "Die Passagiere sind sehr loyal, das ist eine große Stärke der Linie", sagte Schranz.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.