Eiszeit zwischen SkyEurope und Flughafen Wien

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Glück im Unglück für SkyEurope-Passagiere: Nachdem der Flughafen Wien am Freitag 24.00 Uhr die Abfertigung der abfliegenden Flugzeuge der Billigairline eingestellt hatte, wurden die Passagiere am Samstag mittels Bussen in die slowakische Hauptstadt Bratislava gebracht und von dort in ihre Zielorte geflogen. Zwischen der Fluglinie und dem Flughafen Wien herrscht derzeit Gesprächsstillstand.

Der Ausweichflughafen Bratislava ist bis auf weiteres die notwendige Alternative zu Wien, nachdem SkyEurope ausstehende und zuletzt angefallene Flughafengebühren nicht zahlen konnte. Gleichzeitig konnte die Firma ihre Mitarbeiter nicht voll ausbezahlen, wodurch laut slowakischen Medienberichten die Gefahr des endgültigen Aus kurzfristig im Raum gestanden sein soll. Die Mitarbeiter sollen jedoch einer Teilzahlung ihrer Löhne zugestimmt haben, wodurch auch diese Turbulenz umflogen werden konnte.

Die Samstag früh angereisten Kunden mussten am Flughafen Wien gute Nerven beweisen. Nach Anlaufschwierigkeiten lief die Abfertigung den Umständen entsprechend geordnet ab. Der Check-In erfolgte in Wien und musste dann in Bratislava noch einmal wiederholt werden.

Diese Unannehmlichkeiten werden jedenfalls noch länger andauern. "Wir begrüßen jede Airline am Flughafen Wien, aber die Dienstleistungen, die wir erbringen, müssen auch bezahlt werden", sagte Flughafen-Pressesprecher Peter Kleemann am Samstag. Derzeit gebe es keine Verhandlungen, daher stelle sich auch die Frage nach einer baldigen Wiederaufnahme der Abfertigung von SkyEurope-Maschinen in Wien nicht. SkyEurope wollte dies "nicht kommentieren".

Die Billigairline informierte am Freitagabend, dass alle SkyEurope-Flüge, die laut Plan eigentlich von Wien abgehen sollten, ab Samstag vom Flughafen Bratislava abfliegen. "Dies ist eine zwischenzeitliche Maßnahme, bis eine Vereinbarung erreicht werden kann, um Abflüge ab Wien wieder aufzunehmen", hieß es zu diesem Zeitpunkt.

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2008 lag der Marktanteil des Low-Cost-Carriers am Wiener Flughafen mit rund einer Million Passagieren bei fünf bis sechs Prozent. Mittlerweile dürfte er angesichts der drastischen Redimensionierung der Fluglinie deutlich geschrumpft sein.

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