Skylink: Ex-Vorstand Domany wehrt sich

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Ex-Flughafen Vorstand Christian Domany bricht sein Schweigen und widerspricht Vorwürfen, er sei allein schuld am Skylink-Finanzdebakel.

Der Skandal rund um den Bau des Terminals Skylink am Wiener Flughafen kriegt neuen Zündstoff. Denn erstmals schildert der Ende Februar ausgeschiedene Ex-Finanzvorstand Christian Domany (58), wer von den explodierenden Kosten (erst 400, dann 657, schließlich 830 Mio. Euro) wusste. Vorstandssprecher Herbert Kaufmann habe alle Details gekannt, so Domany. Kaufmann dazu zu ÖSTERREICH: "Bis Ende Februar ist von allen Projektverantwortlichen berichtet worden, dass das beschlossene Budget von 657 Mio. Euro eingehalten werden kann.“

ÖSTERREICH: Herr Domany, wie geht es Ihnen damit, immer zu hören, Sie seien schuld am Skylink-Desaster?
Christian Domany: Deswegen bin ich froh, dass der Rechnungshof jetzt prüft, weil damit habe auch ich Gelegenheit, mit meinen Aussagen einen Beitrag zur Aufklärung zu leisten.

Vorstandssprecher Kaufmann hat betont, dass Sie für die Kosten zuständig gewesen sind. Wussten Sie mehr als Kaufmann?
Bis 2005 hatte er einen höheren, dann hatten wir immer den gleichen Informationsstand.

Aber Kaufmann sagte, dass er nicht richtig informiert wurde und Sie verantwortlich waren.
Wenn das so rübergekommen ist, bin ich sehr verwundert, weil wir doch fünf Jahre eng zusammengearbeitet haben.

Wie konnte es überhaupt zu so einer Kostenexplosion kommen?
Skylink war und ist ein sehr komplexes Bauprojekt, vermutlich waren die 400 Mio. Euro von Beginn an zu optimistisch. Und die Anforderungen haben sich seit der Planung verändert. Es kam der 11. September 2001, neue Sicherheitsauflagen, die Frage, wie viele Länder wirklich zu Schengen gehören. Und dann muss man auch sagen, dass kein Generalunternehmer beauftragt wurde. Dies ist aber eine Entscheidung, die vor meiner Zeit gefallen ist.

Bevor Sie in den Vorstand kamen?
Ja.

Wer war damals im Vorstand?
Kaufmann, Schmid und Waniek.

Eine Fehlentscheidung?
Ich glaube, es hat den Ablauf sehr schwierig gemacht, weil jedes einzelne Gewerk einzeln ausgeschrieben worden ist und es keinen einheitlichen Ansprechpartner gab.

Ist das üblich, solche Projekte ohne Generalunternehmer abzuwickeln?
ch glaube, dass sich das der Rechnungshof sehr genau anschauen wird und, wenn man Experten fragt, eher auf Verwunderung stößt.

Verwunderung gab es auch rund um Ihren Dienstwagen, den Sie nach dem Ausstieg weiterfuhren.
Ich fahre einen alten Saab und Fahrrad. Aber in meiner Zeit als Vorstand ist mir ein Dienstauto zugestanden, ein Mercedes. Mein Dienstvertrag ist bis 30. September gelaufen, danach habe ich das Auto zurückgegeben.

Haben Sie Ihre Abfertigung bekommen?
Das sind 3 Monatsgehälter, die mir gesetzlich zustehen. Es wird gerade ausgerechnet, wie viel genau. Wenn ich die nicht bekomme, klage ich sie ein.

Spekuliert wurde auch über Ihre Pension ...
Mir steht eine übliche Vorstandspension ab dem 60. Lebensjahr zu. Es sind deutlich weniger als die kolportierten 7.400 Euro.

Werden Sie für 2008 eine Prämie erhalten?
Das ist Sache des Aufsichtsrates.

Hatten Sie eine Ahnung, dass es nach Ihrem Abgang für Sie so schlimm werden würde?
Nein, da muss man schon einiges aushalten. Da braucht man gute Nerven. Angela Sellner, Barbara Haas

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