Der scharfe Sparkurs des deutschen Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck zahlt sich zusehends aus. Das Unternehmen schrieb im zweiten Quartal schwarze Zahlen, nachdem noch ein Jahr zuvor ein Verlust in den Büchern stand. Zu den Ergebnissen trug auch eine kräftige Nachfrage nach Flüssigkristallen bei, die Geschäfte profitierten vom ungebrochenen Trend zu großen Fernsehern und Tablet-Computern.
Konzernchef Karl-Ludwig Kley bekräftigte am Dienstag den im Mai angehobenen Geschäftsausblick für dieses Jahr: Merck erwartet 2013 einen Konzernumsatz von 10,7 bis 10,9 Mrd. Euro und einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 3,1 bis 3,2 Mrd. Euro.
"Die Umsetzung der 'Fit für 2018'-Maßnahmen macht exzellente Fortschritte", erklärte Kley zur Vorlage des Zwischenberichts. Mit diesem Programm will Merck ab 2018 jährlich 385 Mio. Euro einsparen. Allein in Deutschland sollen bis 2015 etwa 1.100 Stellen gestrichen werden, der größte Teil davon in diesem und im kommendem Jahr.
Im zweiten Quartal nahm der operative Gewinn (Ebitda) vor Sondereinflüssen binnen Jahresfrist um elf Prozent auf 826 Mio. Euro zu. Analysten hatten im Schnitt mit 823 Mio. Euro gerechnet. Das Traditionsunternehmen erzielte von April bis Juni einen Konzerngewinn von 316 Mio. Euro nach einem Verlust von 63,2 Mio. Euro ein Jahr zuvor, als hohe Kosten für den Konzernumbau das Ergebnis belastet hatten. Der Konzernumsatz im Zeitraum April bis Juni lag mit 2,7 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.