Noch teurer

Spritpreise auf neuem Rekord-Hoch

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Üblicherweise sinken die Spritpreise nach den Ferien, jetzt gehen sie rauf.

Bei den Spritpreisen sind jetzt tatsächlich alle Regeln außer Kraft gesetzt. Denn nach den Osterferien wird Tanken nicht wie in den Vorjahren wieder billiger, sondern noch teurer! Der Liter Eurosuper erreichte gestern mit einem Durchschnittspreis von 1,514 Euro laut ARBÖ einen historischen Höchststand.

Nicht nachvollziehbar.
"Es ist erschreckend, dass sich der Aufwärtstrend auch nach Ostern fortsetzt", sagt ARBÖ-Sprecher Thomas Woitsch. "Wir haben zwar erwartet, dass die Preise auf hohem Niveau bleiben -aber doch nicht, dass sie weiter raufgehen." Ostern war ohnehin bereits das teuerste Tank-Wochenende aller Zeiten. Einen Grund für den neuerlichen Preisanstieg sieht Woitsch nicht, die Rohstoff-Notierungen in Rotterdam würden das nicht rechtfertigen.

1,70 € je Liter nicht mehr weit.
"Jetzt ist mit allem zu rechnen", fürchtet Woitsch. Konkret: dass die Preisspirale weitergeht. Es sei wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis auch die Marke von 1,60 und sogar 1,70 Euro beim Durchschnittspreis für den Liter Eurosuper durchbrochen werde. In Westösterreich, wo Tanken am teuersten ist, dürften 1,60 Euro ohnehin bereits keine Seltenheit mehr sein.

"Angesichts dieses Wahnsinns muss endlich etwas getan werden", fordert Woitsch. Zumindest die Pendlerpauschale gehöre reformiert, solle kilometerabhängig gemacht werden.

Rund um Österreich ist der Sprit meist noch teurer. Der deutsche Autofahrerklub ADAC empfiehlt Anwohnern der Grenzregionen inzwischen, in Österreich zu tanken. "Aber wo sollen wir hinfahren?", fragt sich Woitsch.

Montags 2 Cent günstiger.
Der Experte rät, zumindest konsequent die günstigsten Tankstellen anzusteuern, die über die Spritpreisdatenbank im Internet (www.sprit preisrechner.at) zu finden sind. Der vergleichsweise "günstigste" Tanktag bleibe zudem der Montag. "Wer am Montag tankt, spart bis zu 2 Cent pro Liter -um so viel verteuert sich Sprit nämlich über die gesamte Woche gesehen", weiß Woitsch aus Erfahrung.

Die Forderungen der ÖSTERREICH-Petition im Detail:

  1. MöSt:Die Mineralölsteuer-Erhöhung (per 1. 1. 2011) muss zurückgenommen und deutlich gesenkt werden. Sie wurde von den Konzernen vollständig an die Autofahrer weitergegeben. 52 % des Spritpreises gehen an die Finanzministerin!
  2. Spekulanten: Spekulation ist hauptschuldig an horrenden Spritpreisen. Diese „Wetten“ auf den Ölpreis müssen von EU und Staat schärfer kontrolliert werden.
  3. Preisabsprachen: Die Öl-Konzerne müssen mit Preis- und Kartellverfahren unter Druck gesetzt werden. Hierzu muss es sowohl in Österreich als auch EU-weit Untersuchungen geben.
  4. Pendler: Die Pendlerpauschale muss fairer werden. Die Abrechnung sollte kilometerabhängig werden – jeder soll das bekommen, was ihm zusteht.
  5. Höchstpreis: Einführung eines „Höchstpreises“.

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