Umfrage

80 % sagen: Sprit-Konzerne betrügen uns

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Die neue Gallup-Umfrage zeigt: Die Österreicher fühlen sich betrogen.

Da wird so manche Familie ihren Oster-Ausflug bereuen. Kein Wunder bei den derzeitigen Preisen von bis zu 1,669 Euro pro Liter Super-Benzin an den Tankstellen. Da kostet eine durchschnittliche Tankfüllung fast schon 100 €!

Noch viel schlimmer hat es Taxilenker Stefan Bajko (58) erwischt: Er zahlte gerade 158,10 Euro für das Auffüllen seines Dienstwagens (siehe Foto). Das ist wohl die teuerste Tankrechnung Österreichs für seinen Hummer-Geländewagen.

Konzerne, Spekulanten, Regierung schuld am Preis
Eine aktuelle Umfrage des Gallup-Instituts für 
ÖSTERREICH (400 Befragte) zeigt: Die Österreicher haben endgültig genug von der Sprit-Abzocke.

  • Gleich 80 Prozent der Befragten sagen: „Wir werden von den Öl-Konzernen beim Spritpreis absichtlich betrogen!“
  • Mittlerweile prüft die Bundes-Wettbewerbsbehörde (BWB), ob es illegale Preisabsprachen der Konzerne gibt. Auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hat den Ernst der Lage erkannt. Er will die Kompetenzen der BWB ausweiten.
  • 69 Prozent geben in der Gallup-Umfrage den Öl-Konzernen die Schuld an den Wucher-Preisen.
  • 63 Prozent sind der Meinung, dass Spekulanten die Preise in die Höhe treiben.
  • 41% schieben die Schuld auf die Regierung – sie unternehme nichts (etwa die Rücknahme der Mineralöl-Steuer-Erhöhung).
  • Nur 6 % sehen die Tankstellen selbst als Preis-Treiber. Die Pächter können auch nichts gegen den Sprit-Wahnsinn tun, denn die Konzern-Zentralen diktieren den Filialen die Preise.

Preis-Entwarnung gibt es vorerst keine. Die Konzerne werden auch nach Ostern die Preise nicht empfindlich senken – da sind sich alle Experten einig.

Lauda: "Eine brutale Preisspirale"

ÖSTERREICH: Warum ist der Preisanstieg so schlimm?

Niki Lauda: Der Benzinpreis bestimmt unsere ganze Wirtschaft – je teurer der Sprit, desto teurer werden Brot und Butter. Das muss ja transportiert werden.

ÖSTERREICH: Nimmt sich der Staat in Form von Steuern zu viel selbst?
Lauda: Dass der Staat rund einen Euro pro Liter abzweigt, ist übertrieben. Es ist eine brutale Preisspirale: Das Öl kostet Geld, das ist logisch. Dann kommen Spekulanten, die sich dumm und deppert verdienen. Die Ölmultis verdienen Milliarden und können uns durch all ihre Aufschläge in ­eine Weltwirtschaftskrise führen.

Die Forderungen der ÖSTERREICH-Petition im Detail:

  1. MöSt: Die Mineralölsteuer-Erhöhung (per 1. 1. 2011) muss zurückgenommen und deutlich gesenkt werden. Sie wurde von den Konzernen vollständig an die Autofahrer weitergegeben. 52 % des Spritpreises gehen an die Finanzministerin!
  2. Spekulanten: Spekulation ist hauptschuldig an horrenden Spritpreisen. Diese „Wetten“ auf den Ölpreis müssen von EU und Staat schärfer kontrolliert werden.
  3. Preisabsprachen: Die Öl-Konzerne müssen mit Preis- und Kartellverfahren unter Druck gesetzt werden. Hierzu muss es sowohl in Österreich als auch EU-weit Untersuchungen geben.
  4. Pendler: Die Pendlerpauschale muss fairer werden. Die Abrechnung sollte kilometerabhängig werden – jeder soll das bekommen, was ihm zusteht.
  5. Höchstpreis: Einführung eines „Höchstpreises“.

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