Start frei für den größten Abverkauf Österreichs

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Von Mode über Waschmaschinen bis zu Halsketten: Heute startet Quelle mit dem größten Abverkauf der Geschichte Österreichs.

Wer vor Weihnachten an Schnäppchen interessiert ist, sollte ab heute auf quelle.at surfen: 600.000 Artikel des insolventen Versandhauses Quelle sind dort zu reduzierten Preisen zu haben. Auch per Telefon (0732 2088) und in den Quelle-Shops kann bestellt werden.

Damen- und Herrenmode ist ab heute bis zu 40 % billiger, Technik-Artikel (TV-Geräte, DVD-Rekorder etc.) um bis zu 30 % und Produkte aus dem Bereich Haushalt/Wohnen um bis zu 50 %. Masseverwalter Erhard Hackl erwartet einen Ansturm auf die Website.

Der Abverkauf läuft, solange der Vorrat reicht, bis 31. Dezember. Die Ware wird den Kunden wie gehabt zugestellt. Aber Vorsicht: Mängel können nur noch eingeschränkt reklamiert werden.

Bis Weihnachten müssen 500 Mitarbeiter gehen

Mittlerweile herrscht auch Klarheit über den Jobabbau: Bis Weihnachten müssen 500 der rund 1.100 Mitarbeiter gehen. Dem Vernehmen nach wird am 11.12. die erste Tranche von 300 Personen mit Austrittsdatum 16.12. gekündigt, am 18.12. weitere 200 Mitarbeiter mit Stichtag 23.12., berichtete das "WirtschaftsBlatt". Mit den Kündigungen gehen auch Teilbetriebsschließungen einher. Geschlossen werden jene Bereiche die für den Abverkauf nicht benötigt werden.

Aufgrund des Abverkaufs war der Server am Montag-Vormittag zeitweise überlastet. Bei den Quelle-Shops gab es am frühen Vormittag hingegen keinen Ansturm. "Die Leute werden aber noch kommen", sagte Rudolf Grasinger, Betreiber eines Shops im 2. Wiener Gemeindebezirk. Auch im Shop von Hans Peter Harder im oberösterreichischen Mattighofen ist am Vormittag das Geschäft "normal" verlaufen. Der Sprecher der Quelle-Shop-Betreiber glaubt, dass der Abverkauf in den den Geschäften "erst anläuft".

Während der Abverkauf beginnt, endet die First für Interessenten Martin Lenz ein Angebot abzugeben. Ob es zur Stunde schon vorliegt, sagte Masseverwalter Erhard Hackl nicht. Lenz sei aber im Unternehmen, so Hackl. Um das Linzer Versandhaus kaufen zu können, muss Lenz eine Stange Geld in die Hand nehmen. "Er muss mir die Außenstände abkaufen", sagte Hackl dem "WirtschaftsBlatt".

Der Kaufpreis errechnet sich aus den 90 Mio. Euro Außenständen, von denen die Liquidität und die dubiosen Forderungen abgezogen werden. Dazu komme der Preis für das restliche Warenlager plus zehn Mio. Euro für den Kundenstock, hieß es im Bericht. "Das wird sich mit 50 Mio. Euro nicht ausgehen", wurde Otto Zotter vom Kreditschutzverband von 1870 zitiert.

Wie es mit den rund 175 Quelle-Shops weitergeht und wie viele Betreiber weitermachen, ist nach wie vor unklar. Am Sonntag gab es ein Treffen, was dabei herausgekommen ist, wollte Harder nicht sagen. Er wolle die Verhandlungen mit möglichen Partnern nicht gefährden. Im Moment schaue es aber "sehr gut aus".

Deutsche Quelle beendet Ausverkauf im Internet

Während in Österreich der Abverkauf startete, hat die deutsche Schwester heute mit einem "Endspurt der Preise" nach einem Monat seinen Internet-Ausverkauf abgeschlossen. Die Bilanz: Es sind gut 1,3 Mio. Bestellungen für durchschnittlich je 6 Artikel eingegangen, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters, Thomas Schulz. "Das liegt über dem, was wir erwartet haben." Zugleich erhielten in den vergangenen Tagen erneut rund 1.300 Mitarbeiter ihre Kündigungen. Für die weitere Abwicklung von Quelle benötigt die Insolvenzverwaltung statt 4.300 nur noch rund 3.000 Mitarbeiter.

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