Steirische BDI - BioDiesel lukriert Großauftrag

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Der in Frankfurt notierte steirische Spezialanlagenbauer BDI - BioDiesel International kann zum Halbjahr zuminest operativ etwas Positives berichten: Das Unternehmen erhielt einen neuen Großauftrag im Volumen von 31 Mio. Euro zum Bau einer Biodiesel-Anlage in Amsterdam und eröffnete in Norwegen die 28. BDI-Anlage weltweit. Der Umsatz brach allerdings gegenüber dem Vorjahr um die Hälfte ein.

Die Umsatzerlöse der ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2009 beliefen sich auf 13,6 Mio. Euro gegenüber 32,0 Mio. Euro des Vorjahres und blieben damit hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür waren Verzögerungen und das Ausbleiben von Aufträgen im Bereich der Großprojekte.

Erfreulich haben sich hingegen das After Sales Geschäft sowie Kleinprojekte zur Optimierung bzw. Nach- und Umrüstung von Biodiesel-Anlagen entwickelt. Der Auftragsbestand belief sich am Stichtag auf 47,5 Mio. Euro und sichert damit die Auslastung des Unternehmens.

Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 5 Engineering-Projekte abgerechnet werden. Dank Effizienzsteigerungen in der Auftragsabwicklung, einer Versicherungsentschädigungszahlung in Höhe von 0,6 Mio. Euro, Ertragssteigerungen in den Projekten sowie reduzierter Fixkosten war das EBIT trotz des schwachen Umsatzes positiv und belief sich auf 0,7 Mio. Euro. Auch das Periodenergebnis war mit 0,9 Mio. Euro positiv, daraus resultiert ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 0,24 Euro.

Das Finanzvermögen der BDI betrug zum 30. Juni 66,0 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote blieb mit 68,8 Prozent auf einem sehr hohen Niveau. Ihre starke finanzielle Basis versetzt die BDI in die Lage, weitere Akquisitionen und Investitionen in Forschung und Entwicklung zu tätigen.

Waste-to-fuels als Chance

Dass eine neue Richtlinie des EU-Parlaments nunmehr Biotreibstoffe, welche aus Abfall und Reststoffen produziert werden, für eine CO2- Bewertung zweimal höher gewichtet als sonstige Biotreibstoffe, freut den BDI-Chef Wilhelm Hammer natürlich: "Waste-to-fuels haben in der öffentlichen Diskussion sowie unter wirtschaftlichen Aspekten weiter an positiver Bedeutung gewonnen. Ausdruck findet das auch in neuen Vorschriften, Gesetzen und Förderprogrammen weltweit. Gerade in diesem Zusammenhang ist unsere Multi-Feedstock-Technologie zur Verwertung von Abfall- und Reststoffen um so mehr als zukunftsweisend zu bewerten. Wir sehen in diesem Bereich nach wie vor die größten Potenziale."

Der veränderten Marktlage trägt die BDI vor allem durch ihre erweiterte strategische Ausrichtung Rechnung. Neben der Kernkompetenz, dem Bau von BioDiesel-Anlagen, beabsichtigt die BDI, das Produktportfolio weiter zu verbreitern und damit künftig neues Wachstum zu generieren. So werden der After Sales Bereich, das Geschäft mit "Um- und Aufrüsten" sowie der Optimierung bestehender Anlagen und die Unterstützung der Kunden bei der Projektentwicklung und der Projektfinanzierung weiter ausgebaut. Das Portfolio der BDI soll zu einem Komplettanbieter industrieller Lösungen auch in anderen Industriezweigen erweitert werden.

Aus heutiger Sicht geht der Vorstand der BDI davon aus, dass das Unternehmen trotz der schwierigen Rahmenbedingungen - die Finanzierungen für Projekte verlaufen nach wie vor sehr schleppend - das Jahr 2009 mit einem positiven Ergebnis abschließen wird.

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