Fronten verhärtet

Streik in Frankfurt verlängert

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Drei Flüge zwischen Wien und Frankfurt fielen am Dienstag aus.

Keine Entwarnung für Passagiere am Frankfurter Flughafen: Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat den Streik der rund 200 Mitarbeiter auf dem Vorfeld bis Freitagnacht verlängert. Der Betreiber Fraport kommt allerdings nach eigenen Angaben mit den Folgen des Arbeitskampfes immer besser zurecht.

Die eigens geschulten Ersatzteams bekämen ihre Aufgaben als Vorfeldlotsen, Einweiser und Disponenten immer mehr in den Griff und entwickelten Routine, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Dienstag. Es würden auch laufend weitere Leute geschult, so dass man auch auf einen längeren Streik eingerichtet sei.

Drei Flüge zwischen Wien und Frankfurt gecancelt
Wegen des Streiks fielen am Dienstag drei Verbindungen zwischen Wien und Frankfurt aus. Die übrigen Frankfurt-Verbindungen fanden zwar österreichweit statt, allerdings mussten Passagiere teilweise Verspätungen hinnehmen.

Für Mittwoch wurden bereits drei Lufthansa-Flüge zwischen Wien und Frankfurt storniert. Auch am Donnerstag wird mindestens ein Flug auf der selben Strecke ausfallen, teilte die Lufthansa mit. Weitere Stornierungen für Frankfurt-Flüge sind in den nächsten Tagen in ganz Österreich möglich. Die Airlines raten den Passagieren, sich vor der Abfahrt zum Flughafen zu informieren.

Vierter Streiktag
"Natürlich wollen wir den Druck erhöhen", begründete GdF-Sprecher Matthias Maas Dienstag früh die erneute Streikverlängerung. Der Flughafen-Betreiber Fraport solle an den Verhandlungstisch zurückkehren. Maas kritisierte zugleich den Einsatz der Ersatzleute. Eine zu kurze Einarbeitungszeit sei "fahrlässig und gefährlich". Er habe Zweifel, dass die Mitarbeiter alle berechtigten Lizenzen hätten.

Nach der erneuten Verlängerung des Streiks durch die GdF in der Nacht auf Dienstag soll der Ausstand nun bis Freitagnacht (24. Februar/23.00 Uhr) dauern. Die GdF will laut Fraport bis zu 70 Prozent höhere Entgelte für die kleine Gruppe durchsetzen. Wegen des Nachtflugverbots ist die Betriebszeit in Frankfurt täglich auf 18 Stunden zwischen 05.00 und 23.00 Uhr begrenzt.

Fraport forderte die GdF erneut auf, kompromissbereit an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Das Unternehmen hatte einen Schlichterspruch des CDU-Politikers Ole von Beust abgelehnt, weil dieser das Gehaltsgefüge bei der Fraport gesprengt hätte. Das Unternehmen bezifferte seinen Umsatzverlust aus den beiden Streiktagen in der vergangenen Woche auf bis zu 4 Mo. Euro.

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