Familien zahlen halbes Einkommen für die Miete.
Es ist das Thema, das derzeit ganz Österreich auf die Palme bringt: Die völlig überteuerten Mietpreise. Und gleich zwei aktuelle Studien belegen jetzt: Wir regen uns nicht zu Unrecht auf.
Preisanstieg
Wie das Wirtschaftsforschungsinstitut und die Technische Universität Wien herausfanden, sind die privaten Mietpreise in den letzten elf Jahren um 38,5 Prozent angestiegen. Zum Vergleich: Alle anderen Preise stiegen im Schnitt „nur“ um 25 Prozent. Und die Bruttolöhne erhöhten sich nur um magere 26,2 Prozent.
Schon jetzt ist klar: Junge Familien und Arbeitnehmer müssen derzeit schon 43 Prozent ihres Netto-Haushaltseinkommens nur für Mieten ausgeben! Besonders leiden derzeit jene Mieter, deren Wohnungen vor 1945 gebaut wurden. Sie zahlen 25,9 Prozent mehr als jene in Neubauten.
Abzocke
Ob der Mietvertrag befristet oder unbefristet ist, spielt kaum mehr eine Rolle. Obwohl immer mehr Wohnungen befristet vermietet werden, sind sie in den wenigsten Fällen günstiger als unbefristete. Und dass, obwohl die Vermieter damit gegen das Gesetz verstoßen! Die aktuellen Zahlen zeigen: Österreichweit und die Hauptstadt ausgeschlossen, zahlt man jeweils 7,90 Euro pro Quadratmeter. Und das egal wie lange der Mietvertrag dauert.
- Hauptmietwohnung 5,1 6,1+19,0%
- Gemeindewohnung 4,8 5,5+13,7%
- Genossenschaftswohnung 5,0 5,6+13,4%
- Wohnung Baujahr vor 1945 4,8 6,0+25,9%
- Wohnung Baujahr nach 19455,3 6,1+15,6%
- Mietvertrag befristet 6,4 7,8+21,3%
- Mietvertrag unbefristet 4,9 5,8+17,3%