Nach Krise

Swarovski erwartet 2-stelligen Umsatzgewinn

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Die Kristallwelten werden am 30. April in Wattens neu eröffnet.

Der Tiroler Kristallkonzern Swarovski hält nach wirtschaftlich schwierigen Jahren für 2015 ein zweistelliges Umsatzwachstum für möglich. Dies sagte Konzernsprecher Markus Langes-Swarovski am Dienstag bei einer Pressekonferenz anlässlich der Wiedereröffnung der Kristallwelten in Wattens. In den ersten Monaten des heurigen Jahres sei man jedenfalls bereits "doppelstellig" gewachsen, erklärte er.

Im Jahr 2014 hatte der Konzern 3,05 Mrd. Euro umgesetzt und eine Steigerung von 1,6 Prozent erreicht. Der "starke Start" im heurigen Jahr sei durch den schwachen Euro begünstigt worden, meinte das Mitglied des Swarovski Executive Board. Dies habe das Exportgeschäft des Tiroler Traditionsunternehmens angetrieben. Sollte sich die Entwicklung der ersten Monate fortsetzen, könnte es heuer ein "sehr, sehr erfolgreiches Jahr" für Swarovski werden. Der Konzernsprecher sprach unter anderem von einer sehr erfolgreichen Entwicklung im Komponentengeschäft.

Im Vorjahr war es in Wattens noch zu einem Stellenabbau gekommen. 200 Mitarbeiter hatten bis Endes des Jahres das Unternehmen verlassen müssen. Waren Ende 2007 noch rund 6.700 Mitarbeiter dort beschäftigt, arbeiten derzeit rund 4.800 am Stammsitz. Ein weiterer Mitarbeiterabbau stehe nicht ins Haus, meinte Langes-Swarovski am Rande der Pressekonferenz vor Journalisten. Langfristig rechne er damit, am Stammsitz in Wattens wieder rund 5.000 Mitarbeiter zu beschäftigen. Die vergangenen sieben Jahre seien nicht zuletzt aufgrund "fundamental neuer Markverhältnisse" keine einfache Zeit gewesen, räumte Langes-Swarovski ein. Man habe "massiv Kosten einsparen" müssen.

Nun spüre man aber - auch unter den Mitarbeitern - wieder eine "Aufbruchstimmung". Der Konzernsprecher erneuerte am Dienstag sein Bekenntnis zum Standort Wattens. Man werde ihn "weiter ausbauen", nahm er unter anderem ein weiteres Mal auf die geplanten Investitionen von 90 Mio. Euro in die Produktion Bezug. Ab September werde zudem im "Werk 2" ein Gründerzentrum entstehen. "Ich glaube mit vollem Herzen an diesen Standort", erklärte Langes-Swarovski.

Die Wiedereröffnung der Kristallwelten geht am Donnerstag dieser Woche über die Bühne. 34 Mio. Euro wurden investiert, die Fläche in den vergangenen eineinhalb Jahren von 3,5 auf 7,5 Hektar mehr als verdoppelt. Rund um die "Ikone des Riesen" schufen die Architekten eine Parklandschaft mit Kunstinstallationen und neuen Attraktionen. Das Herzstück des neuen Gartens bildet die Kristallwolke, entworfen vom amerikanisch-französischen Künstlerduo Cao Perrot. Das 1.400 Quadratmeter große Werk besteht aus rund 800.000 handgesetzten Kristallen und schwebt förmlich über dem schwarzen Spiegelwasser. Eine weitere Attraktion stellt der sogenannte Spielturm dar. Auf vier übereinander angeordneten Ebenen können sich die Kinder spielerisch austoben. Ebenfalls neu ist das Cafe & Restaurant am Areal, das sich als lichtdurchfluteter Pavillon präsentiert.

Auch mit fünf neu gestalteten Wunderkammern warten die Kristallwelten im "Riesen" auf. Hand angelegt haben Künstler und Designer wie Lee Bul, Tord Boontje, Frederikson Stallard oder Studio Job. Boontje beispielsweise entwarf mit 150.000 funkelnden Kristallen eine romantische Winterlandschaft.

Man habe eine "kristalline Atmosphäre im Außenbereich" geschaffen, zeigte sich Kristallwelten-Geschäftsführer Stefan Isser mehr als zufrieden. Die Kristallwelten würden mit der Erweiterung die "Komfortzone verlassen" und seien den "Weg der verschlungenen Pfade" gegangen. Isser erwartete sich eine Steigerung der Besucherzahl von derzeit 650.000 im Jahr auf rund 850.000. Auch die Aufenthaltsdauer der Gäste soll sich von eineinhalb auf vier Stunden erhöhen.

Seit der Eröffnung im Jahr 1995 besuchten die von Andre Heller konzipierten, den historischen Kunst- und Wunderkammern nachempfundenen Kristallwelten mehr als 12 Millionen Menschen. Sie gelten als der zweitgrößte Publikumsmagnet in Österreich nach Schloss Schönbrunn.

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