"UGB-Abschluss besitzt keine wirtschaftliche Relevanz", so ein Sprecher der TA.
Die Telekom Austria hat 2014 in ihrer UGB-Bilanz nach Steuern einen Verlust von 1,15 Mrd. Euro ausgewiesen, geht aus dem Amtsblatt der "Wiener Zeitung" (Freitag) hervor. Damit dennoch eine Dividende von 5 Cent je Aktie ausgeschüttet werden kann, wurden Gewinnrücklagen von 1,18 Mrd. Euro aufgelöst. Der daraus resultierende Bilanzgewinn von 33,2 Mio. Euro geht zur Gänze an die Aktionäre.
Ein Sprecher der Telekom Austria betonte gegenüber der APA, dass der UGB-Abschluss für einen börsennotierten Konzern keine große wirtschaftliche Relevanz besitze. Ein sinnvolles Bild der wirtschaftlichen Lage "zeigt einzig und allein der IFRS-Abschluss". Dort wies die Telekom 2014 wegen hohen Abschreibungen in Bulgarien einen Verlust von 185 Mio. Euro aus.
Für die Dividende ist allerdings der UGB-Abschluss, nicht jener nach internationalen Bilanzierungsregeln entscheidend. Die Telekom Austria, die seit dem Vorjahr zu 59,7 Prozent dem mexikanischen Telekom-Konzern America Movil von Carlos Slim gehört, ist in der Vergangenheit wegen ihrer Dividendenpolitik mehrmals in der Kritik gestanden.
Der frühere ÖIAG-Vorstand Claus Raidl sagte 2014 im "profil": "Zwischen 2008 und 2013 verdiente der Telekom-Konzern in Summe 299 Mio. Euro nach Steuern, musste aber auf Wunsch der ÖIAG Dividenden in der Höhe von 1,2 Mrd. Euro ausschütten, wovon wiederum nur 337 Mio. Euro für die ÖIAG bestimmt waren". Die Staatsholding ÖIAG heißt mittlerweile ÖBIB. An der Telekom Austria hält die ÖBIB für die Republik Österreich 28,4 Prozent der Anteile.