Hoffnungen auf eine Übernahme haben Praktiker am Donnerstagmorgen beflügelt. Die Aktien der insolventen Baumarktkette kletterten im Geschäft von Lang & Schwarz und im Frankfurter Frühhandel um jeweils knapp 40 Prozent. Am Vortag waren sie um knapp neun Prozent auf 0,18 Euro gefallen.
Auslöser für den Kurssprung sei ein Bericht des "Saarländischen Rundfunks", sagten Börsianer. Darin hieß es unter Berufung auf Insolvenzverwalter Udo Gröner, es gebe mehrere ernsthafte Interessenten für Praktiker. Es handle sich dabei um Konkurrenten und Finanzinvestoren. In den kommenden Tagen soll es dem Bericht zufolge erste Verhandlungen geben.
Der Insolvenzverwalter war am Abend für eine Bestätigung zunächst nicht zu erreichen. Aus Unternehmenskreisen wurde der Nachrichtenagentur dpa dies aber bestätigt.
Nachdem bisherige Sanierungsversuche gescheitert waren, hatte das Unternehmen vergangene Woche Insolvenz für acht Praktiker-Firmen sowie die AG beantragt. Zwei vorläufige Insolvenzverwalter wurden bestellt, neben Gröner noch der Heidelberger Rechtsanwalt Christopher Seagon. Der Verkauf soll nach früheren Angaben der Insolvenzverwaltung so normal wie möglich weiterlaufen. In den acht Praktiker-Firmen sind rund 8.600 Mitarbeiter beschäftigt.