UniCredit hebt Filialstopp im Osten auf

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Im Herbst 2008, als die Finanzkrise weltweit eskalierte, hat die Bank Austria-Mutter UniCredit den Filialausbau in Zentral/Osteuropa (CEE) gestoppt. 2010 wird nach Worten von Federico Ghizzoni, Vizechef der Bank Austria und im Vorstand fürs Ostgeschäft zuständig, wieder langsam in Filialausbau und Mitarbeiteraufbau investiert.

Aktuell betreibt UniCredit in Zentral/Osteuropa rund 4.000 Filialen. Zur Zeit werden die Budgets für die nächsten Jahre erstellt. Osteuropa werde nach der Rezession wieder der Wachstumsmotor sein.

Aus heutiger Sicht könnten 2010 bereits wieder rund 100 neue Außenstellen in ausgewählten Ländern dazu kommen, ab 2011 könnten es mehr sein. Neben der Türkei soll aktuell auch in Tschechien wieder investiert werden. In Russland will die Bank Austria nach der Krise ebenfalls kräftig neue Kunden und Marktanteile gewinnen, in diesem Riesenmarkt ist neben neuen Filialen vor allem geplant, das Internetbanking aufzuziehen.

In Osteuropa hat UniCredit in den vergangenen Jahren mehrere tausend Jobs abgebaut, auch heuer. 4.038 der 8.098 Stellen, die 2009 gestrichen worden sind, fielen in Zentral- und in Osteuropa dem Sparstift zum Opfer, hatte UniCredit-Chef Alessandro Profumo vergangene Woche erklärt. 2010 soll die Zahl der UniCredit-Mitarbeiter gruppenweit und, wie es im Konzern heißt, den früheren Plänen entsprechend, um weitere 3.800 Personen sinken.

Auch mehrere hundert Österreich-Mitarbeiter waren und sind von der bis Ende 2010 laufenden gruppenweiten "Struktur- und Prozessverbesserung" betroffen. Unabhängig davon richtet die Bank Austria in einer 10 Mio. Euro schweren Jobinitiative 200 Ausbildungsplätze (80 Lehrlinge, 120 Maturanten/Akademiker) ein, mit der Option der Übernahme nach Ende der Ausbildung.

UniCredit erhöht Kapital um 4 Mrd. Euro im Februar

Ihre Kapitalerhöhung in Höhe von 4 Mrd. Euro wird die UniCredit im Jänner beginnen und im Februar abschließen. "Der Emissionspreis wird den Marktbedingungen angepasst sein", so UniCredit-Konzernchef Alessandro Profumo. Bis zu 2 Mrd. Euro des Kapitalpakets sollen in die fürs Ostgeschäft zuständige Tochter Bank Austria fließen, die so auf "knapp über 9 %" Tier-1-Kapital kommen wird.

Profumo erhofft sich vom Wirtschaftsaufschwung 2010 und 2011 gute Chancen für ein organisches Wachstum der Gruppe im Kerngeschäft. "Vor allem in Osteuropa und Deutschland könnte die Kreditnachfrage im nächsten Jahr wieder wachsen. Eine stärkere Kapitaldecke ist wichtig, um diese Chancen zu nutzen", erklärte Profumo.

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