United und Continental steigen zur Nummer eins auf

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Die amerikanischen Fluggesellschaften United und Continental fusionieren zur größten Airline der Welt. United-Chef Glenn Tilton sprach am Montag von einem "Zusammenschluss von Gleichen". Zusammen befördern die zwei Gesellschaften im Jahr mehr als 144 Mio. Passagiere zu 370 Zielen in 59 Ländern. Sie stoßen den US-Konkurrenten Delta Air Lines als Marktführer vom Thron.

In der Branche herrschen Sparzwänge und ein starker Konsolidierungsdruck. In der Wirtschaftskrise waren die Fluggäste ausgeblieben, nun lasten die steigenden Treibstoffpreise auf den Unternehmen. Die meisten Airlines schreiben Verluste, auch Continental und United. "Zusammen werden wir die finanzielle Stärke haben, um auch kritische Investitionen zu tätigen", sagte Continental-Chef Jeff Smisek. Er will neue Flugzeuge anschaffen und alte modernisieren.

United und Continental werden unter dem Dach der United Continental Holding zusammenrücken. Auf den Flugzeugen prangen künftig die Insignien beider Gesellschaften: Von Continental kommt das Logo, von United der Name. Sitz wird Chicago sein. An der Spitze des neuen Konzerns steht Smisek, dem kontrollierenden Verwaltungsrat wird Tilton vorstehen.

Die Gesellschaften fusionieren über einen gut drei Mrd. Dollar schweren Aktientausch. Die Continental-Eigner bekommen für ein eigenes Papier 1,05 Aktien von United. Am Ende sollen sie 45 Prozent an der neuen Holding halten, und die Aktionäre des United-Mutterkonzerns UAL 55 Prozent. Im vierten Quartal soll der Zusammenschluss perfekt sein.

Allerdings müssen sowohl Aktionäre als auch Wettbewerbshüter noch zustimmen. Probleme erwartet das Management dabei keine. Auch von Seiten der Gewerkschaften rechnet Continental-Chef Smisek mit keiner Gegenwehr.

Auch die AUA-Mutter Lufthansa könnte von der Fusion profitieren. Die deutsche Gesellschaft ist mit den beiden Fluglinien über die Star Alliance bereits verbunden. Deshalb könnte der Zusammenschluss durch mögliche neuen Verbindungen sogar einen Zuwachs an Kunden bedeuten, sagte am Montag Luftfahrtexperte Jürgen Pieper.

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