Nach dem Zusammenbruch des Immobilienkonzerns Signa rund um Rene Benko wurden bisher Forderungen in Höhe von 27,6 Milliarden Euro angemeldet. Das bestätigte Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870 im ORF-Morgenjournal und in der ZIB
Vom Masseverwalter anerkannt wurden bislang Forderungen von 9,5 Milliarden Euro. Über den Rest wird noch gestritten, die Summe könnte sich noch erhöhen. Bei der Signa Prime wurden 11,8 Milliarden Euro angemeldet, rund fünf Milliarden anerkannt. Gegen die Signa Holding liegen Forderungen von 8,3 Milliarden vor, davon 2,8 Milliarden bestätigt. Gegen die Signa Development und Benko privat belaufen sich die Forderungen auf insgesamt rund fünf Milliarden Euro. Bei Benko persönlich wurden von 2,7 Milliarden lediglich 45,5 Millionen Euro anerkannt.
Verfahren und Prozessrisiken
Derzeit laufen in Österreich 160 Insolvenzverfahren rund um Signa, in Deutschland 173. Laut Götze wird die Aufarbeitung wohl über zehn Jahre dauern. Gläubiger, deren Ansprüche bestritten wurden, können diese nur im Zivilprozess einklagen – allerdings mit hohem Risiko. So etwa im Fall des Staatsfonds Mubadala aus Abu Dhabi, der Forderungen über 600 Millionen Euro erhoben hat.
Parallel dazu werden Immobilien veräußert. Bereits verkauft wurden das Berliner Hochhaus Upper West an die Familie Schoeller, das Luxuskaufhaus KaDeWe an die Central Group sowie das unfertige Kaufhaus „Lamarr“ in Wien an Investor Georg Stumpf. Anfang August wechselte auch das Kaufhaus Tyrol den Eigentümer.