Eine kroatische Limonade namens „Pipi“ sorgt in Schweden für Wirbel – die Astrid Lindgren AG zieht vor Gericht.
Was in Kroatien seit Jahrzehnten als harmlose Kult-Limonade gilt, sorgt in Schweden für juristischen Ärger. Die Astrid Lindgren AG, die die Rechte an der berühmten Autorin verwaltet, sieht in der kroatischen "Pipi"-Limo eine unzulässige Nähe zur Figur Pippi Langstrumpf. Auf dem Etikett der Limonade ist ein blondes Mädchen mit kurzen Zöpfen zu sehen. Auch wenn sich der Name mit nur einem "p" schreibt, befürchtet die Astrid Lindgren AG eine Verwechslungsgefahr. "Die Verwechslungsgefahr ist unmittelbar, wenn man bedenkt, wie nah die Worte beieinander liegen", erklärte Olle Nyman, Enkel von Astrid Lindgren und Chefjustiziar der AG, gegenüber der Zeitung "Vimmerby Tidning".
Sexiness statt Sommersprossen?
In der Klage heißt es weiter, das Mädchen auf dem Etikett strahle eine gewisse "Sexiness" aus – etwas, das der Originalfigur fremd sei und falsche Assoziationen wecken könne. Zudem sei die Figur "von Pippi Langstrumpf inspiriert". Die Schweden wurden auf die Marke aufmerksam, als der Hersteller versuchte, "Pipi" offiziell als Markennamen eintragen zu lassen.
Kroatische Firma kontert
"Pipi" Limonade
Der Hersteller Pipi Beverages weist die Vorwürfe entschieden zurück. Executive Advisor Zoran Kosanovic betont: "In mehr als fünf Jahrzehnten des Bestehens wurde der Markenname oder ein anderes Element unseres geistigen Eigentums nie beanstandet – auch nicht von Astrid Lindgren selbst."
Astrid Lindgren
Die kroatische Pipi sei nie das rothaarige, sommersprossige Mädchen aus den Lindgren-Büchern gewesen. Vor rund acht Jahren habe die Marke ein neues Design erhalten – die Figur auf der Flasche sei nun eine junge Frau, die für Lebensfreude, dalmatinischen Humor und Lässigkeit stehe.
Kosanovic sieht den Zeitpunkt der Klage kritisch: "Bemerkenswert ist, dass dieser Druck ausgerechnet jetzt kommt – zu einem Zeitpunkt, an dem Pipi erfolgreich in ausländische Märkte eintritt, insbesondere in Deutschland und Österreich."