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Elon Musk eröffnet seine riesige Tesla-Fabrik bei Berlin

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Am Dienstag startet die Mission Tesla in Deutschland: Der US-Elektroautopionier eröffnete sein erstes europäisches Werk in Grünheide bei Berlin. Eine Milliarden-Investition in den Boom-Markt E-Mobilität.

Der Startschuss für die Tesla-Produktion in der neuen Fabrik in Deutschland ist gefallen. Mehr als 3.000 Mitarbeiter sind zum Beginn in der E-Autofabrik tätig. "Tesla wird in den kommenden Monaten Tausende weitere Mitarbeiter einstellen", erklärte das Unternehmen am Dienstag. Bei Vollauslastung würden bis zu 12.000 Beschäftigte dort tätig sein. Die Fabriksanlage umfasst über 227.000 Quadratmeter, investiert hat Tesla einen einstelligen Milliardenbetrag.

Elon Musk eröffnet seine riesige Tesla-Fabrik bei Berlin
© EPA/CHRISTIAN MARQUARDT
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Viel Polit-Prominenz

Zur feierlichen Eröffnung begrüßte Tesla-Gründer Elon Musk hochrangigen Polit-Besuch und Hunderte Gäste. "Elektromobilität wird die Mobilität der Zukunft prägen", sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Projekt zeige: "Deutschland kann schnell sein." Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, dies sei ein besonderer Tag für die Mobilitätswende. Tesla habe sich für Deutschland entschieden, weil das Unternehmen hier den Leitmarkt für Elektromobilität erwarte. Das sei auch sein Ziel, sagte der Minister. Er freue sich, dass die Abkehr vom Öl damit neuen Schub bekomme.

Elon Musk eröffnet seine riesige Tesla-Fabrik bei Berlin
© Gettyimages
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Musk per Twitter: "Danke Deutschland"

Tesla-Gründer Musk sagte mit Blick auf den Klimawandel, das Problem werde gelöst werden. Diese Fabrik sei ein großer Schritt dorthin. Der 50-Jährige twitterte zudem "Danke Deutschland!!" und versah seine Kurznachricht mit vier Bundesflaggen.
  

Musk übergibt persönlich erste Autos

Musk selber landete schon am Montag in Berlin. Er will persönlich die ersten Fahrzeuge vom Typ Model Y Performance an die neuen Besitzer übergeben. Den Einstiegspreis gibt das Unternehmen mit 63.990 Euro an. Auf Twitter teilte Musk mit: „Wir freuen uns, … die ersten Serienfahrzeuge von Giga Berlin-Brandenburg zu übergeben!“

500.000 Teslas im Jahr

Tesla plant in einer ersten Stufe mit bis zu 500.000 Autos im Jahr, die in Grünheide vom Band rollen sollen. Zunächst wird dort nur das Model Y gefertigt, das eine Mischung aus SUV und Limousine ist und eine Reichweite von rund 500 Kilometern hat. Es ist das neueste Tesla-Fahrzeug. Möglich, das später auch das Model 3 in Grünheide gebaut wird. Die Nachfrage ist jedenfalls hoch - bis zu zehn Monate beträgt aktuell die Wartezeit auf einen neuen Tesla.

Die Fabrik in Deutschland soll besonders leistungsstark sein und auf neuesten Produktionsstandards basieren. Geplant ist, dass alle 45 Sekunden ein Tesla vom Band rollt. Bei den deutschen Autobauern ist aktuell ein Zeitraum von 60 bis 70 Sekunden die Regel.

Um im Vollbetrieb produzieren zu können, wird Tesla auch eine eigene Batteriefertigung vor Ort brauchen. Das entsprechende Gebäude wird derzeit errichtet. 

Preise um bis zu 10 Prozent erhöht

Im Gegensatz zu anderen Autobauern stellt Tesla viele Komponenten selbst her, zum Beispiel auch die weltweit knappen Halbleiter. Allerdings spürt auch Musks Elektroauto-Unternehmen die Rohstoffkrise. Erst vor wenigen Tagen erhöhte Tesla die Preise um bis zu zehn Prozent.

In nur zwei Jahren errichtet

Das Werk bei Berlin ist die fünfte große Tesla-Fabrik weltweit und die erste in Europa. Sie wurde in Rekordzeit von nur zwei Jahren errichtet, indem das Unternehmen auf eigenes Risiko baute, ohne dass alle Genehmigungen vorlagen. Diese wurden trotz der Proteste von Bürgern und Umweltverbänden, die schädliche Folgen für die Wasserversorgung, Tier- und Pflanzenwelt befürchten, Anfang März endgültig erteilt. Auch zur Eröffnung war zu Protestaktionen vor dem Werk aufgerufen worden. Am Dienstagmorgen blieb es vor dem Werkstor aber ruhig. Neben Mitarbeitern und den Käufern der ersten 30 ausgelieferten Neuwagen wurden auch Tesla-Fanclubs erwartet.
 

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