Wende im Hypo-Skandal: Jetzt besteht der Verdacht, dass sich die Bosse selbst bereicherten.
Viele hatten es vermutet, jetzt gibt es Indizien: Die (bereits wegen Untreue verurteilten) ehemaligen Hypo-Chefs Wolfgang Kulterer und Günter Striedinger sollen sich bereichert haben. Dieser Vorwurf wird im Endbericht der SOKO Hypo erhoben, wie Hypo-Anwalt Johannes Zink gegenüber ÖSTERREICH bestätigte. Ob damit klar sei, dass hinter den Handlungen der Ex-Hypo-Bosse eine kriminelle Energie stecke? Zink: „Der Bericht legt zumindest den Verdacht nahe.“
Kredite an die eigenen Firmen vergeben?
So soll es gelaufen sein: Die Hypo soll laut Ö1 Kredite an Unternehmen gegeben haben, hinter denen über Briefkastenfirmen und Strohmänner Kulterer und Striedinger stehen sollen.
Kredite schlummern immer noch in der Hypo
Demnach sollen die beiden „einen bis dato nicht bezifferbaren Vermögensvorteil erlangt“ haben. Zink wollte sich auf keine Summen festlegen, hält aber eine Größenordnung von 20 Millionen Euro für möglich. Was die Sache doppelt brisant macht: Die Gesellschaften dürften immer noch in der Hypo schlummern und als unverkäuflich gelten.
Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt bestätigte den Untreueverdacht. Kulterer und Striedinger ließen über ihre Anwälte alle Vorwürfe zurückweisen, es gilt die Unschuldsvermutung.
Kulterer verbüßt Strafe in Haftanstalt Hirtenberg
Von Klagenfurt wurde Ex-Hypo-Boss Kulterer nach Hirtenberg (NÖ) überstellt.
Wolfgang Kulterer hat seinen Wohnort für die kommenden Jahre gefunden: Der Ex-Hypo-Boss wurde in die Haftanstalt Hirtenberg in Niederösterreich (480 Häftlinge) überstellt, wie Peter Prechtl von der Vollzugsdirektion bestätigte. Er werde dort wohl auch zum Arbeiten eingeteilt, der Haftanstalt seien gleich mehrere Betriebe angegliedert.
Freigang ist für Kulterer vorerst kein Thema: Er wurde zu sechseinhalb Jahren verurteilt, die Tat wiegt einfach zu schwer.
