Die Mitte Dezember in einer Marathonsitzung beschlossene Verstaatlichung der Kärntner Hypo Group Alpe Adria ist nun auch formell unter Dach und Fach. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, wurden sämtliche Anteile an der sanierungsbedürftigen Bank von der Republik Österreich gekauft.
Der Bund hat den drei Alteigentümern, der Bayerischen Landesbank, der Grazer Wechselseitigen Versicherung und dem Land Kärnten für die Übernahme jeweils einen symbolischen Euro bezahlt. Dafür mussten die Alteigentümer der Bank noch einmal gut eine Milliarde an Kapital zuführen. 825 Mio. Euro kamen von der BayernLB, 200 Mio. Euro vom Land Kärnten und 30 Mio. Euro von der Grawe.
Der Bund schießt bis zu 450 Mio. Euro ein, womit der Bank in Summe 1,5 Mrd. Euro Kapital zugeführt werden und die Eigenkapitalquote auf acht Prozent steigt. Dazu haben die heimischen Systembanken zugesagt, 500 Mio. Euro als Liquidität oder für Maßnahmen zur Risikobegrenzung, etwa Haftungen, bereitzustellen.
Unterdessen stoßen die Pläne des Landes Kärnten, eine neue Landesbank zu gründen, die als Förderbank fungieren soll, bei Finanzminister Pröll auf wenig Gegenliebe. In einem "Standard"-Interview zeigte sich Pröll erzürnt darüber, dass das Land einen entsprechenden Antrag bei der Finanzmarktaufsicht (FMA) gestellt hat. Dies sei "eine Verhöhnung der Steuerzahler", so Pröll. Die bestehenden Haftungen in der Höhe von mehr als 18 Mrd. Euro für die marode Hypo Group waren mit ein Grund, dass die Bank Mitte Dezember notverstaatlicht werden musste.