Der börsenotierte Stahlkonzern voestalpine hat in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2009/10 einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Das operative Ergebnis (EBIT) war mit -24 Mio. Euro negativ . Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte das Unternehmen noch einen Gewinn vor Steuern und Zinsen in Höhe von 357,7 Mio. Euro erwirtschaftet.
Massive Mengen- und Preisrückgänge drückten den Umsatz um 36,3 Prozent auf 2,07 Mrd. Euro, teilte die voestalpine am Donnerstag ad hoc mit. Das Nettoergebnis nach Steuern vor Minderheiten und Hybridkapitalzinsen drehte von +240,3 Mio. Euro auf -48,2 Mio. Euro.
"Viel hat letztlich nicht gefehlt und die voestalpine AG hätte auch im für die europäische Industrie schwierigsten Quartal der letzten Jahrzehnte noch ein positives operatives Ergebnis ausgewiesen", sagte Konzernchef Wolfgang Eder. Doch auf seinen Schultern lastet die milliardenschwere Übernahme des Edelstahlkonzerns Böhler-Uddeholm per 1. Juli 2007. Das Gearing, also der Anteil der Nettoschulden am Eigenkapital, verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahresquartal von 77 auf 90,1 Prozent. Das Eigenkapital sank von 4,64 auf 4,29 Mrd. Euro.
Im zweiten Quartal will Eder bereits wieder ein ausgeglichenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausweisen. Für das Gesamtjahr 2009/10 (per Ende März) sei - unverändert - von einem positiven operativen Ergebnis auszugehen. Dazu beitragen sollen vor allem die umfangreichen Kosteneinsparungen im Zuge des konzernweiten Krisenmanagements. Die Zahl der Mitarbeiter ist um 4,7 Prozent auf 40.120 gesenkt worden. Eine Ausweitung der Kurzarbeit - weitere 5.000 Arbeitnehmer wären dazu angemeldet - dürfte vom Tisch sein, ebenso Kündigungen im großen Stil, die wurden bereits in der Vergangenheit durchgezogen.