Kein Top-Manager eines europäischen Großkonzerns verdient mehr als Martin Winterkorn. Der Volkswagen-Chef steht mit 13,2 Mio. Euro unangefochten an der Spitze der Gehalts-Rangliste aller Vorstandschefs der 77 größten börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union und der Schweiz.
Das geht aus einer Studie der Vergütungsberatung hkp hervor, die die Geschäftsberichte für das Jahr 2013 ausgewertet hat. Doch Winterkorn ist als Deutscher eine Ausnahme: Die höchsten Gehälter werden im Schnitt in der Schweiz und in Spanien gezahlt, am besten zahlen die Pharma- und die Konsumgüterbranche. Auf Rang zwei liegt der CEO des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, Joseph Jimenez.
"Die Unternehmensgröße und der Erfolg treiben die Vergütung stärker als die Branche", sagt hkp-Chef Michael Kramarsch. Die Firmenchefs sind im Schnitt für 127.000 Mitarbeiter zuständig, ihre Unternehmen sind an der Börse 61 Mrd. Euro wert, ihr Umsatz lag 2013 bei 59 Mrd. Euro. Die Chefs der 18 größten börsennotierten Banken und Versicherer in Europa steigerten ihre Gehälter um 14 Prozent, werden damit aber immer noch nur durchschnittlich bezahlt.
Im Schnitt sind die Gehälter bei den 77 Firmen im "Stoxx-Europe-50"- und im "Euro-Stoxx-50"-Index in den vergangenen zwei Jahren trotz steigender Gewinne gesunken. Lagen das Gehalt, die kurz- und die langfristigen Boni ihrer Vorstandschefs 2011 bei durchschnittlich 5,74 Mio. Euro, waren es 2013 nur noch 5,55 Millionen.