Arbeiterprotest bei slowenischer Mura

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1.000 Menschen protestierten heute (21.9.) in Murska Sobota gegen die Konkurspläne der größten slowenische Bekleidungsfirma.

Der spontane Protest folgt dem Vorbild beim Haushaltsgerätehersteller Gorenje. Dort legte die Belegschaft vergangene Woche die Arbeit nieder. Danach wurden Gespräche über Lohnerhöhungen aufgenommen.

Bis vor kurzem hatte Mura 3.300 Beschäftigte. Seit vergangener Woche werden nur noch 500 Arbeiter beschäftigt, die Bekleidung für den deutschen Modekonzern Hugo Boss herstellen.

Sie haben heute früh ihre Arbeit niedergelegt. Unterstützt beim Protest werden sie von ihren Kollegen, die bereits ohne Arbeit sind. Mindestens 2.500 Mura-Beschäftigte müssen Medienberichten zufolge um ihre Jobs bangen.

Vor zehn Tagen wurde angekündigt, dass für Mura der Konkurs der einzige Ausweg sei. Den Plänen zufolge soll nur der gesunde Teil des Unternehmens erhalten bleiben. In dem Tochterunternehmen, in dem Bekleidung für ausländische Partner hergestellt wird, sollen rund 1.000 bis 1.100 Beschäftigte ihre Jobs behalten.

Hoffnung gibt es noch für etwa 150 Beschäftigte im Werk in Ljutomer, das den Medienberichten zufolge von dem steirischen Autozulieferer Boxmark übernommen werden soll.

Die Beschäftigten fordern den Rücktritt der Unternehmensführung und der Gewerkschaft. Sie werfen den Eigentümern und der Regierung vor, die indirekt mit 12,2 Prozent der zweitgrößte Aktionär von Mura ist, sich zu wenig für die Rettung des Unternehmens eingesetzt zu haben. Sie fühlen sich außerdem betrogen, da ihnen in den vergangenen 4 Monaten die Rettung von mindestens 1.700 Arbeitsstellen versprochen worden sei.

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