Nach einem Einbruch der heimischen Exporte um 24,6 Prozent in den ersten vier Monaten des Jahres hat die Außenwirtschaftsorganisation (AWO) der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) nun ihre Prognose für das Gesamtjahr deutlich nach unten revidiert. Für 2010 erwartet AWO-Chef Walter Koren allerdings wieder ein moderates Exportwachstum für Österreich.
Während Koren Anfang Mai noch optimistisch war und hoffte, das Minus im heimischen Außenhandel heuer einstellig halten zu können, orientierte er sich heute bei der österreichischen OECD-Prognose, die zuletzt für 2009 von einem Rückgang des gesamten Welthandels um 16 Prozent ausging.
Schwierigstes Jahr seit 1945
"Ich befürchte, dass wir da nicht weit entfernt liegen werden." 2009 dürfte damit "das schwierigste Jahr seit 1945" für den österreichischen Außenhandel werden. Bereits 2008 sei Österreich mit einem Exportwachstum von 2,5 Prozent im Gleichklang mit der Entwicklung des Welthandels gelegen. Nun habe es "die ganze Welt erwischt", sagte Koren.
Dennoch gebe es Regionen, die eine relativ bessere Performance aufweisen. Als Hoffnungsmarkt für die heimischen Exporteure hat die AWO ausdrücklich Asien und hier vor allem China definiert. Wenngleich heuer die Wirtschaftsleistung Asiens auf ein Zehn-Jahres-Tief gesunken ist, so werde dennoch für 2009 ein BIP-Wachstum von 3,6 Prozent und für 2010 von 6,2 Prozent erwartet.
Den Boden bei den Exporten werde Österreich Ende 2009 erreicht haben, wagte der AWO-Chef einen Blick in die Zukunft. Für 2010 erwartet Koren ein moderates Exportwachstum für Österreich. Für den globalen Welthandel geht die OECD von einem Plus von 2,1 Prozent für das nächste Jahr aus. Mit dem Rückgang der Exporte werde sich auch Österreichs Exportquote von zuletzt 59 auf 56 Prozent reduzieren, so Koren.