Der chinesische Staatsfonds CIC hält es für unwahrscheinlich, dass sich die Schuldenprobleme einiger europäischer Länder zu einer ausgewachsenen Krise entwickeln könnten. "Meiner Meinung nach sind die Haushaltsdefizite dieser Länder etwas zu hoch, aber die Gefahr, dass es eine richtige Krise wird, ist sehr gering", sagte Jesse Wang, Vizechef der 300 Mrd. Dollar schweren chinesischen Investmentgesellschaft.
Mit seiner Äußerung reagiere er auch auf Bitten eines europäischen Landes. Ein Botschafter eines der von Schuldenproblemen geplagten Eurostaats habe ihn gebeten, klarzustellen, dass die Lage nicht so schlimm sei wie in den Medien berichtet.
Wang wollte nicht sagen, um welches Land es sich handelt. Zugleich betonte er, dass das Schreiben des Botschafters seine Meinung nicht ändere: "Natürlich wird unsere Einschätzung des Marktes nicht von einem Brief beeinflusst."
Auch die Haushaltsdefizite wichtiger Länder außerhalb der Euro-Zone seien kein Grund zur Sorge, sagte Wang. So sei Japan traditionell hoch verschuldet, dennoch spreche niemand davon, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft vor der Pleite stehe. Auch bei den USA seien die Sorgen gering. Schließlich hätten sich die Turbulenzen in Dubai als weniger gravierend herausgestellt: "Es war ein regionales Problem und hatte keine größeren Auswirkungen."