Der deutsche Maschinenbauer GEA baut wegen der anhaltenden Unsicherheit über die Wirtschaftskrise noch mehr Stellen ab als zunächst geplant. "Aufgrund der weiterhin vorhandenen Marktschwäche in nahezu allen Kundensegmenten und Regionen haben wir zwischenzeitlich eine zweite Stufe unseres Maßnahmeplans zur Kapazitätsanpassung beschlossen", sagte Konzernchef Jürg Oleas in Bochum. Nun sollen 1.300 der aktuell rund 21.000 fest angestellten Mitarbeiter gehen statt wie bisher vorgesehen 800.
Der Einbruch beim Auftragseingang hatte sich im zweiten Quartal fortgesetzt. Die Bestellungen fielen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18,6 Prozent auf 1,036 Mrd. Euro. Damit lag der Rückgang nur leicht unter dem Niveau des ersten Quartals mit einem Minus von 22 Prozent. Der Umsatz sank um 14,8 Prozent auf 1,104 Mrd. Euro. Der Überschuss schmolz unter anderem wegen der geringeren Auslastung der Fabriken und Kosten für den Stellenabbau von 72,5 auf 32,4 Mio. Euro.
Die Kosten für den Firmenumbau steigen nun auf 60 Mio. Euro. Einsparen will GEA insgesamt 164 Mio. Euro jährlich, 30 Mio. Euro mehr als bislang. Der Stellenabbau ist dabei nur ein Teil der Sparmaßnahmen. Mehr als 800 Mitarbeiter sind derzeit in Kurzarbeit, Hunderte Leiharbeiter mussten bereits gehen.
Eine Prognose traut sich GEA-Chef Oleas weiterhin nicht zu zu: "Aufgrund der unverändert hohen Volatilität in den Märkten sehe ich noch immer keine zuverlässige Basis für einen Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der GEA im Geschäftsjahr 2009." Das Unternehmen rechnet weiterhin damit, dass Auftragseingang, Umsatz und die Marge sinken werden. "Nach wie vor kann aus unserer Sicht eine nochmalige Verschärfung der weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht ausgeschlossen werden", warnte GEA.