Gildemeister gerade noch in der Gewinnzone

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Die Wirtschaftskrise lässt den weltgrößten Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister nicht los. Die Bestellungen brachen im zweiten Quartal erneut ein. Dennoch hofft Firmenchef Rüdiger Kapitza, im Gesamtjahr mittels Kostensenkungen an einem Verlust vorbei zu schrammen. "Wir erwarten unter dem Strich eine schwarze Null", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Operativ soll ein Gewinn eingefahren werden. Um das zu erreichen, will Kapitza nochmals 500 Stellen streichen und so insgesamt 15 Mio. Euro sparen. Inklusive Zeitarbeitern hätte Gildemeister dann binnen Jahresfrist 1.400 Arbeitsplätze abgebaut. Aktuell sind noch 6.100 Mitarbeiter bei dem Unternehmen beschäftigt.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet, dass in der von der Wirtschaftskrise gebeutelten Branche in diesem Jahr 60.000 der insgesamt rund eine Million Stellen wegfallen werden.

Im zweiten Quartal verdiente Gildemeister nur noch 3,2 Mio. Euro nach 22,6 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sank auf 285 (Vorjahr: 459,5) Mio. Euro, die Order gingen um 36 Prozent auf 344 Mio. Euro zurück. Eine rasche Erholung sieht Kapitza nicht. Das dritte Vierteljahr werde saisonbedingt nochmals schwächer als das zweite. Erst das Schlussquartal dürfte dank des Solargeschäftes deutlich stärker sein. Die Kreditklemme, die bei Großprojekten bedrohlich gewesen sei, löse sich langsam auf, betonte Kapitza. "Auch im Servicegeschäft bewegt sich seit einigen Wochen wieder was". Die Kunden führen ihre Maschinen wieder hoch, die sie im ersten Halbjahr abgestellt hätten.

Für sein Kerngeschäft, den Werkzeugmaschinenbau, sieht Kapitza allerdings schwarz. "Ich bleibe da sehr pessimistisch". Frühestens 2010 könnte es langsam wieder aufwärtsgehen, vor allem dank einer anziehenden Nachfrage in Asien. Er sei aber zuversichtlich, 2010 mindestens das Niveau dieses Jahres halten zu können. Gildemeister habe seine Hausaufgaben gemacht, um auch eine längere Durststrecke zu überstehen. Der Konzern hatte zuvor angekündigt, in Folge des stark rückläufigen Auftragseingangs 2009 nur noch einen Umsatz von rund 1,3 (1,9) Mrd. Euro zu erreichen.

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