Heftiger Protest von Alstom-Mitarbeitern in Rom

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Wegen der drohenden Schließung ihres Unternehmens hat die Alstom-Belegschaft in Rom 3 Manager als Geiseln genommen.

Nach 8 h wurden sie wieder freigelassen. Die Manager hatten den 150 Mitarbeitern angekündigt, dass das Werk wegen mangelnder Aufträge in neun Monaten gesperrt werden könnte. Die Arbeitnehmer hatten daraufhin beschlossen, die Manager in ihr Büro einzusperren. "Wir sind einfach verzweifelt und haben eine Reaktion versucht", sagte ein Sprecher der Belegschaft.

Alstom beschäftigt in Italien 2.500 Menschen. Die Arbeitnehmer in Colleferro hatten mit einem Großauftrag von den italienischen Staatsbahnen gerechnet, der jedoch nicht eingetroffen ist. Ein Treffen zwischen Gewerkschaften und Alstom-Managern ist für 16. Oktober im Arbeitsministerium in Rom geplant, um eine Lösung für die von der Arbeitslosigkeit bedrohten Mitarbeiter zu finden.

Aufsehenerregende Proteste von Arbeitnehmern sind in Italien in den vergangenen Wochen keine Neuigkeit. 5 Arbeitnehmer des Mailänder Metallunternehmens Innse hatten im August aus Protest gegen die Auflösung ihrer Firma einen zehn Meter hohen Kran bestiegen und 8 Tage lang damit gedroht, in die Tiefe zu springen. Nach ihrem Protest, der die Aufmerksamkeit der Medien geweckt hat, meldete sich ein Käufer für das bankrotte Unternehmen. Der Innse-Konzern wird jetzt von der prestigeträchtigen Stahlgruppe Camozzi übernommen. Damit konnten rund 50 Jobs gerettet werden.

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