High-Tech ist Triebkraft für Chinas Expansion

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Die rapide Urbanisierung und die demografische Entwicklung sowie der Nachholbedarf auf dem High-Tech-Sektor sind nach den Worten des Chefs der European Business Chamber, Jörg Wuttke, die "Wachtsumstreiber" der chinesischen Wirtschaft. 2020 werde die Hälfte der industriellen Produktion Asiens aus China kommen, sagte Wuttke auf dem Österreichisch-Chinesischen Wirtschaftsforum in Peking.

Nach einer Studie der Marktentwicklung in Asien werde sich der Anteil potenzieller Kunden allein auf dem chinesischen Markt im Jahr 2020 auf 700 Mio. erhöht haben, das ist die Hälfte der Bevoelkerung des riesigen Landes. "China wird die Fabrik der Welt", so Wuttke. Bis zum Jahr 2020 sei nach dieser Projektion mit einem Wirtschaftswachstum von 6 bis 8 % für China zu rechnen. Die noch in dieser Woche erwarteten Zahlen für das 4. Quartal 2009 dürften eine Zuwachsrate von 9 % für das Gesamtjahr ergeben.

Wuttke merkte in seinem Referat vor den Unternehmern beider Seiten und Bundespräsident Heinz Fischer aber auch kritisch an, dass in China protektionistische Tendenzen zu registrieren seien. So wachsen "die Eintrittsbarrieren" in den chinesischen Markt. Angesichts der starken chinesischen Automobilindustrie bedürfe es der Änderung der chinesischen Gesetzgebung. Ebenso bestehe ein legislatives Manko beim geistigen Eigentum.

Interessanter Markt für Konsumgüter

Auch Wirtschafts-Staatssekretärin Christine Marek forderte zusätzliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Rechtssicherheit, Transparenz und geistigem Eigentum. Im Zusammenhang mit chinesischen Wirtschaftsaktivitäten in Europa verwies sie wie der Bundespräsident auf die Lage Österreichs in der Mitte des Kontinents und als Gateway zum Osten. Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder sieht in China einen zunehmend interessanten Markt für Konsumgüter, etwa Weine aus der Alpenrepublik.

WKO-Vizepräsident Richard Schenz hob China als positiven Faktor in der Außenhandelsbilanz hervor, wo entgegen dem Trend 2009 ein Zuwachs von 5 % erzielt wurde und es auch Investitionssteigerungen gab. 370 österreichische Unternehmen haben in China 630 Niederlassungen. Beim Forum in Peking waren rund 100 österreichische und 200 chinesische Firmen präsent, so der Chef der chinesischen Wirtschaftskammer, Wan Tji Fei.

Am Mittwoch (20. Jänner) wurden im Rahmen des Fischer-Staatsbesuchs etliche Abkommen unterzeichnet. Das EXPO Office Austria für die EXPO Shangai 2010 wird von VW China in Form mehrerer Autos gesponsert. Die WKO schloss eine Vereinbarung für ein Schweißer-Trainingszentrum, das WIFI eine weitere für ein technisches Trainingszentrum in Sachen Umweltschutz und nachhaltige Landwirtschaft. Aqua Engineering GmbH unterzeichnete mit der CMC Tendering Corporation einen Liefervertrag im Umfang von 7,2 Mio. Euro.

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