Damit wird Defizitgrenze von 3 Prozent überschritten
Die italienische Regierung will am Mittwoch ein Paket mit wirtschaftsfördernden Maßnahmen zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie im Wert von circa zehn Milliarden Euro verabschieden. Daher will Rom von der EU-Kommission mehr Flexibilität beim Defizit fordern, sagte der italienische Industrieminister Stefano Patuanelli im Interview mit "Radio Capital" am Dienstag.
Bisher hatte sich Italien mit der EU-Kommission auf mehr Ausgaben in Höhe von 7,5 Milliarden Euro geeinigt. Mit den Maßnahmen wird Italien die Drei-Prozent-Defizitschwelle sprengen.
Der Minister erklärte, die Regierung sei sich bewusst, dass sie viele Opfer von den Italienern verlange. "Wir sind dazu gezwungen, weil unser Gesundheitssystem in eine Krise geraten könnte", sagte Patuanelli. Der Minister hatte sich selbst unter Quarantäne gestellt, nachdem einer seiner Mitarbeiter sich am Coronavirus infiziert hatte. Die zweiwöchige Quarantäne geht für den Minister am Mittwoch zu Ende.