Japans Industrieproduktion weiter gestiegen

Teilen

Die japanische Industrieproduktion ist im August gestiegen. Sie zog im Vergleich zum Vormonat um 1,8 % an und damit im 6. Monat in Folge.

Dazu haben vor allem die Auto- und Stahlindustrie in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt beigetragen. Die Daten entsprachen in etwa Erwartungen von Ökonomen.

In den Vormonaten war der Zuwachs aber noch deutlich stärker. "Die Konjunkturstützen fangen an, weniger stark zu wirken", sagte Takeshi Minami, Chefvolkswirt vom Analysehaus Norinchukin. "Die Autobranche wurde von Steuererleichterungen und Abwrackprämien angekurbelt, und davon profitierten auch andere Branchen. Aber das geht nicht auf Dauer so weiter."

Im August steigerten vor allem die Hersteller von Stahl, Autos, Elektronikgeräten und Flachbild-Fernsehern ihren Ausstoß - alles Produkte, die von den staatlichen Programmen in Japan, China und den USA gestützt werden. Allerdings sind inzwischen die Töpfe für die Abwrackprämie in den USA und in Deutschland ausgeschöpft; die Produktion bei den Autoherstellern legte verglichen mit den Vormonaten nur noch vergleichsweise gering zu.

Damit trüben sich die Aussichten weiter ein. So erwarten die japanischen Unternehmen für September nur noch ein mageres Plus bei der Produktion von 1,1 % - in der vorhergegangenen Prognose waren es noch plus 3,2 %. Die Wahrscheinlichkeit steigt nun, dass auch die Prognose für Oktober von derzeit plus 2,2 % gekappt wird. "Wenn man sich das zusammen mit den US-Daten ansieht, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die japanische Produktion von Jänner bis März kommenden Jahres sinkt", sagte Seiji Shiraishi von HSBC Securities.

Die japanische Wirtschaft hat sich zwar im Frühjahr aus der tiefsten Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg gelöst, die Erholung dürfte aber schwierig werden. So belastet der starke Yen die Exporte, und auf dem Binnenmarkt grassiert eine Deflation. Die Bank von Japan hat ihren Leitzins bereits nahe Null gesenkt. Experten erwarten, dass er noch lange dort bleiben wird.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.