Der slowenische Mischkonzern muss die Hoffnungen auf eine außergerichtliche Sanierung wohl begraben.
Die Pläne des slowenischen Ölkonzern Petrol, der mit einem Drittel an Istrabenz beteiligt ist, zum Abkauf der gesamten Forderungen der Gläubigerbanken mit einem Discount sind endgültig gescheitert.
Die Banken und Petrol konnten sich über den Preis nicht einigen. Nach einem Vorschlag des Petrol-Vorstands würde Petrol die gesamten Forderungen der Gläubigerbanken mit einem 25-Prozent-Discount, also um rund 330 Mio. Euro abkaufen.
Das Angebot war allerdings sowohl für die Gläubigerbanken als auch für den Petrol-Aufsichtsrat inakzeptabel. Der Aufsichtsrat hatte dem Plan nicht zugestimmt, weil sich der Ölkonzern dafür zu hoch verschulden müsste. Petrol hingegen wies das Angebot der Gläubigerbanken über einen 15-%-Discount, also um einen Preis von 370 Mio. Euro zurück.
Zeit für einen außergerichtlichen Ausgleich knapp
Unterdessen wird die Zeit für einen außergerichtlichen Ausgleich knapp. Bis zum 7.11. kann der im Zwangsausgleichsverfahren vorgelegte Sanierungsplan noch abgeändert werden. Im Dezember ist dann die Abstimmung der Gläubigerbanken über das Schicksal des Zwangsausgleichs geplant, berichtet die Wirtschaftszeitung "Finance".
Auch da ist der Ausgang ungewiss, denn einem Zwangsausgleich widersetzen sich jene Banken, die bereits den Konkurs des Unternehmens gefordert haben. Diese Banken, darunter auch BAWAG, Volksbank und Sparkasse, auf die 41 % der Forderungen entfallen, könnten einen Zwangsausgleich verhindern. Der Zwangsausgleich muss von mindestens 60 %zent der Gläubiger unterstützt werden.
Istrabenz ist seit Ende März insolvent. Nach monatelangen erfolglosen Gesprächen mit Gläubigerbanken über einen außergerichtlichen Ausgleichsverfahren hat das Unternehmen Ende Juni einen Antrag auf Zwangsausgleich gestellt, um den Konkurs abzuwenden. Istrabenz hat Verbindlichkeiten von 435 Mio. Euro gegenüber 44 Gläubigern - der größte ist die BAWAG mit 82,6 Mio. Euro.
Zu den größten Gläubigern gehören auch die lokale Kärntner-Sparkassen-Tochter mit 56 Mio. Euro, die Volksbank (36 Mio. Euro), die Bank-Austria-Tochter UniCredit Slovenija (28,7 Mio. Euro) und die Hypo Alpe-Adria Bank (21 Mio. Euro).